Sonntag, 14. April 2019

Im Kino: Friedhof der Kuscheltiere

Ein berühmter, nach meinem damaligen Eindruck guter Roman (Pet Sematary, 1983) von Stephen King, eine durchwachsene Verfilmung von Mary Lambert (1989) – beides habe ich Ende der 1980er Jahre gelesen bzw. im Kino gesehen. Und nun die neue Verfilmung von Kevin Kölsch und Dennis Widmyer. Und ist der Film nun besser geworden? 

Die Geschichte lässt sich recht einfach zusammenfassen. Hier zieht ein Familie in ein neues Haus mit riesigem Grundstück, auf dem ein Tierfriedhof und nahebei hinter einem Sumpf ein Indianerfriedhof im großen Wald liegen. Manchmal pilgern verkleidete Anwohner in einer Prozession zum Tierfriedhof, um ein totes Haustier dort zu bestatten. 

Die neue Familie hat bald ihren ersten Verlust hinzunehmen, denn der Kater wird auf der Straße überfahren. Ein Nachbar möchte helfen, bevor die Tochter vom Tod des geliebten Tieres erfährt, und zusammen mit dem Vater bestatten sie das Tier auf dem Indianerfriedhof. Am nächsten Morgen ist der Kater wieder da, nur leider etwas böse. Der Nachbar erzählt dem Vater von den magischen Kräften des alten Friedhofs. 

Als dann auch noch die Tochter während eines Festes auf der Straße zu Tode kommt, sind Entsetzen und Trauer groß. Die Tochter wird zunächst normal bestattet auf dem richtigen Friedhof, doch der Vater (ein Arzt!) gräbt sie in einer nächtlichen Aktion aus und bringt sie zum Indianerfriedhof. 

Nun klar, auch die Tochter kommt zurück. Aber sie ist ebenfalls böse – und auf Mord aus. 

Ich erinnere mich nicht wirklich an die "alten Schinken", aber im Ergebnis ist diese Verfilmung vielleicht etwas besser als der erste Film, aber sehr wahrscheinlich immer noch deutlich schlechter als das Buch, erreicht mit Sicherheit nicht dessen psychologischen Tiefgang. Wirklich drastisch und visuell-emotionales Highlight des Film ist der Tod der Tochter. Wie man den Hunderten von Kommentaren der youtube-Kritik entnehmen kann, weicht der Film hier auch in einem wesentlichen Punkt von der alten Verfilmung ab. 

Ansonsten hätte der Film mehr mystische Atmosphäre und mehr psychologischen Tiefgang haben sollen. Am Ende des Films ist es liebloser Haudrauf-Horror (wie in der älteren Verfilmung) und über das Agieren des Arztes und dessen Plausibilität hätte man sich deutlich mehr Gedanken machen sollen. Vermutlich war es sowieso äußerst unklug, hier eine Arzt-Rolle zu besetzen und den Film in der Gegenwart spielen zu lassen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen