Freitag, 26. November 2021

Im Kino: The Last Duel

Es handelt sich um einen im französischen Mittelalter spielenden Film von Ridley Scott, der schon seit Langem zu meinen Lieblingsregisseuren gehört und spätestens mit Alien (1979) berühmt wurde. 

Dieser Film, dessen Geschichte auf einem Sachbuch zu diesem konkreten, gut dokumentierten Fall beruht, wird auch als ein Beitrag zur #MeToo-Debatte gesehen, da er von einer Vergewaltigung unter Ausnutzung der gesellschaftlichen Stellung des Mannes handelt. Die Zusammenhänge werden aus Sicht der Frau, ihres Mannes und des anderen Mannes, der ein Freund des Ehemannes war, drei mal visualisiert. 

Die verheiratete, im Mittelalter lebende Frau hatte – so der Film – kein Recht, alleine gegen das ihr widerfahrene Unrecht vorzugehen, vielmehr konnte dies nur ihr Ehemann tun. Wohl wissend, dass dies ihren Tod bedeuten könnte, erzählt sie ihm von der Vergewaltigung. Der Ehemann ist (natürlich) tief gekränkt und als kampferfahrener Burgherr selbst nicht ganz ohne Kraft und Macht. Er fordert ein Duell, das der Widersacher jedoch zunächst nicht annehmen will. Vielmehr bestreitet dieser die Tat. 

Der Widersacher, der in seiner herausgehobenen Stellung weder geglaubt hat, dass die Frau ihrem Mann von der Vergewaltigung erzählen würde, noch glaubt, gezwungen werden zu können, ein Duell ausfechten zu müssen, wird zu einem kirchlich-königlichen Tribunal geladen. Auf diesem Tribunal, in der auch die Frau befragt wird, kann keine Entscheidung darüber getroffen werden, wer die Wahrheit sagt. Vielmehr wird ein Duell verfügt in dem Glauben, dass Gott nur denjenigen siegen lässt, der die Wahrheit sagt. 

Für den Zuschauer funktionieren diese Geschichte und das „Gottesurteil“ nur deshalb befriedigend, weil der Ehemann gewinnt. Andernfalls wäre nämlich der Ehemann tot und die Frau verbrannt worden, obwohl sie vergewaltigt worden ist. Eine solche Filmversion hätte es aber eventuell nicht ins Kino geschafft. 

Ridley-Scott-Filme können manchmal brutal-brachial sein. Das sind die Kriegs- und Kampfszenen in diesem Film auch. 

Eine überzeugende Filmkritik könnt ihr beispielsweise bei filmstarts nachlesen.

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