Sonntag, 29. August 2021

Im Kino: Martin Eden

Pietro Marcello inszeniert hier nach freier Adaption eines in Teilen autobiographischen Romans von Jack London die Geschichte um einen jungen Hafenarbeiter und Matrosen, der in einer italienischen Stadt zufällig einen jüngeren Mann vor einem streitsüchtigen Hafenarbeiter rettet und dann in ein nobles Haus gebeten wird, wo er sogleich der Tochter des Hauses verfällt. 

Sie treffen sich öfter, doch der Klassen- und Bildungsunterschied ist zu auffällig. Ihm wird klar, dass er sich, um in diesen Kreisen verkehren zu können, bilden muss, und er liest fortan Bücher. Doch es kommt zu Streit zu Hause, wo er der armen Familie auf der Tasche liegt. Er verschwindet daraufhin in die Gegend von Neapel, nimmt hier und da einen Job an, sowohl auf Bauernhöfen als auch in einer Gießerei. 

Und er fasst den Entschluss, Schriftsteller zu werden. Irgendwann hat er Erfolg, eine Zeitschrift veröffentlicht eine Geschichte. Die Tochter reichen Hauses zeigt wieder Interesse, doch er glaubt ihr nicht, radikalisiert sich schließlich politisch, indem er mit den Sozialisten sympathisiert und auch politisch aktiv wird. 

Der Film kann in weiten Teilen visuell und darstellerisch überzeugen – und er zeigt auch viel italienische Lebensart und Gegend. 

Marcello, der selbst die Kamera führt, umfängt seine Figuren mit einem Blick, der in ungekannter Agilität zwischen Nähe und Distanz, Schärfe und Unschärfe schillert“, meint epd-film.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen