Montag, 12. Juli 2021

Im Kino: Ich bin dein Mensch

Maria Schrader hat mal wieder einen guten Film inszeniert, denke ich mal. Er erzählt von einer Frau (überzeugend: Maren Eggert), die einen Testbericht zur eventuellen Markteinführung eines Androiden erstellen soll. Dieser, geformt und programmiert nach ihren Wünschen, wird ihr in einem Tanz-Etablissement vorgestellt. Es kommt zu einer technischen Störung. 

Aber einen Tag später ist der Android repariert, und ordentlich ausgerüstet mit Reisekoffer etc. wird er von der Frau im Institut abgeholt. Sie bringt ihn in die Wohnung, und dann leben sie einige Wochen miteinander, gesellschaftliche Treffen mit ihren Arbeitskolleg*innen inklusive. 

Der Android, lernt mit der Zeit dazu und passt sich den Wünschen der Frau an. Harmonische Phasen wechseln mit streitlastigen Phasen und wie man zu Ende der Geschichte sieht, entwickelt der Android auch eigene Vorstellungen. 

In der Vision der Regisseurin unterscheidet sich der Android visuell nicht mehr von einem Menschen und weil er nach den Wünschen der Kund*innen geformt wird, ist er auch der bessere Partner. Nach der Theorie – wie sie hier ausgebreitet wird – wird das menschliche Miteinander nicht mehr funktionieren, wenn jeder Mensch seinen eigenen Androiden haben kann. 

Frau Schrader hat einen ansprechenden Film gedreht. SF-Filmelemente gibt es visuell nur in Form von Hologrammen. 

Eine manchmal melancholische Komödie, die sich dennoch mit tiefsinnigen Fragen der Liebe, der Sehnsucht und der Philosophie beschäftigt“, so der NDR.

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