Donnerstag, 8. April 2021

Filmkonserven: Sommerfilme von Jean Becker

Der französische Regisseur verwirklichte mit „Ein mörderischer Sommer“ (1983) und „Ein Sommer auf dem Lande“ (1999) zwei Sommerfilme, die irgendwo in der mittel- oder süd-französischen Provinz (aber nicht am Meer) spielen. 

Ein mörderischer Sommer lebt von Isabel Adjani als Hauptdarstellerin, die den Männern im kurzen Röckchen die Augen verdreht, aber psychisch angeschlagen ist. Der Automechaniker verguckt sich in sie. Sie heiraten. 

Da weder von ihr selbst noch innerhalb der Familie über die Ursachen ihrer psychischen Probleme, die mit den Umständen ihrer Zeugung zu tun haben, offen gesprochen werden konnte, nehmen fatale Missverständnisse und Schuldzuweisungen ihren tragischen Lauf. 

Der Film bedient sich einiger Rückblenden auf die Schlüssel-Ereignisse. Der Film gewann damals die Goldene Palme. 

Ein Sommer auf dem Lande erzählt von zwei Typen, die in der Nähe eines Dorfes am Rande eines Sumpfes in ihren eigenen Hütten ihr einfaches Leben leben. Sie leben vom Fischfang im Sumpf, vom Handel mit Produkten aus der Gegend (z.B. Maiglöckchen oder Fröschen) und von Gelegenheitsarbeiten im Dorf. Der eine der Männer lebt in seiner Hütte mit einer Frau und mehreren Kindern zusammen, der andere alleine. 

Die Geschichte wird aus der Sicht einer alten Frau erzählt und spielt weitgehend in ihrer Kindheit (1919). Es ist ein spezifisches Sozialgefüge, zu dem auch reiche Dörfler gehören, über das hier erzählt wird. 

Beide Filme gefallen mir immer noch. Ich sah sie zuvor schon vor 12/13 Jahren. Der jüngere Film ist aus meiner Sicht etwas besser, einfach perfekt ausbalanciert, vielleicht aber auch sentimental verklärt. Der ältere Film ist in seiner Thematik und inszenierten Behandlung psychologischer Probleme vielleicht etwas in die Jahre gekommen.

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