Freitag, 3. Juli 2020

Im Kino: Die schönsten Jahre eines Lebens

Claude Lelouch's Film „Ein Mann und eine Frau“ (1966) wurde sehr bekannt, gewann auch die Goldene Palme in Cannes. Leider kenne ich den Film wie auch seine Fortsetzung (1986) vermutlich nicht, wie im Übrigen sowieso fast nix von diesem Regisseur. 

„Die schönsten Jahre eines Lebens“ (2019) ist nun – 54 Jahre später – eine weitere Fortsetzung der Geschichte – nun unter finsteren Vorzeichen. In allen diesen Filmen spielen Jean-Louis Trintignant und Anouk Aimée die Hauptrollen. 

Der Protagonist ist nun alt, lebt in einem noblen Seniorenheim, sitzt im Rollstuhl, hat Probleme mit Alzheimer. Sein Sohn hört nur noch heraus, dass er immer von der Frau, seiner ersten großen Liebe spricht. Der Sohn sucht sie, überzeugt sie, seinen Vater zu besuchen. Das geschieht, er erkennt sie nicht, sieht aber wohl eine Ähnlichkeit zu seiner großen Liebe, in Sprache und Gestik. Sie bauen eine Beziehung auf, jeden Tag aufs Neue, später nimmt sie ihn mit zu Orten ihrer gemeinsamen Vergangenheit, wo er nach seiner Aussage niemals zuvor gewesen ist. 

Der Film blendet häufig zurück in die Vergangenheit, wodurch eine kontrastreiche Alzheimer- und nostalgische Liebesgeschichte geschaffen wird. Ein paar Tagtraum-Sequenzen gibt es auch. 

Die Kritik ist nicht einhellig begeistert von dem Film. Vielleicht darf man den alten Film nicht kennen, um den neuen Film gut zu finden. Von mir gibt es jedenfalls eine Empfehlung. 

Das schöne Problem seines 49. Films ist, dass seine Protagonisten sich verändert haben, die Welt in den Augen des Regisseurs aber dieselbe geblieben ist“, meint epd-film.

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