Mittwoch, 17. Juni 2020

Im Kino: Monos

Alejandro Landes' kolumbianischer Film erzählt von einer paramilitärischen Gruppe von Jugendlichen (Mädchen und Jungen), die zunächst von einer „Organisation“ gedrillt werden und nebenbei in einer klobigen Betonruine auf einem hohen Berg eine westliche Frau gefangen halten. 

Später kommt es zu Gefechten, und die Gruppe muss sich in den bergigen Regenwald zurückziehen. Interne Machtkämpfe führen zum Zerfall der Gruppe, die zuvor Erfolge als auch das Versagen einzelner Mitglieder in bizarren Ritualen feierte. Es gibt Tote, die weiße Frau und ein Mädchen können aber fliehen. 

 Der Film weist Züge von William Golding's berühmten Roman „Herr der Fliegen“ (orig. 1954) auf, zeigt er am Beispiel der Jugendlichen doch, wie zivilisatorische Prägungen in lange anhaltenden Ausnahmesituationen verloren gehen und am Ende nur noch Willkür und Gewalt regieren. 

Den Film zeichnet ein akustisch interessante Sound- und Geräuschkulisse sowie tolle Ruinen- und Dschungelbilder aus, das Ende des Films wirkte auf mich jedoch etwas überhastet. Auch erfährt man wenig über die Hintergründe und Motive der handelnden Personen. 

Auch der Geist von Joseph Conrad schwebt somit über dieser Dschungel-Odyssee mit all ihren Gefahren und Möglichkeiten“, meint dasfilmfeuilleton.

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