Dienstag, 11. Februar 2020

Im Kino: Sorry We Missed You

Ken Loach, mittlerweile schon uralt, hat mal wieder ein realitätsnahes Wirtschafts- und Sozialdrama inszeniert, diesmal die Lage pseudoselbständiger Paketdienste unter die Lupe nehmend. 

Im Mittelpunkt steht eine britische Familie. Der Mann lässt sich überzeugen, in die Selbständigkeit zu gehen und einen Lieferwagen zu kaufen. Nur leider muss dafür das Auto der Frau verkauft werden, die in der häuslichen Pflege tätig ist und das Auto eigentlich braucht, um nicht ewig mit Bussen unterwegs zu sein. 

Die Pakete erhält der Mann von einer Spedition. Dort werden sie dann eingescannt und müssen in einem definierten Zeitfenster von ihm ausgeliefert werden, da andernfalls Strafe fällig wird. Gezeigt werden mißliche Begegnungen mit Kunden, Polizisten (Halteverbote), dem Chef. 

Aus dem Ruder laufen das Familienleben und der Job aber erst, als auch noch Probleme mit dem pubertierenden Sohn hinzukommen und er zeitweise deswegen nicht fahren kann (dafür gibt’s auch empfindliche Strafen). Und später wird er bei einer kurzen Rast auch noch überfallen. Am Ende bleibt ein gesundheitlich und psychisch fertiger, finanziell ruinierter Mann zurück. 

Im Prinzip ist der Film gut, aber die finstere Geschichte ist eher nicht von der Sorte, bei mir den Wunsch zu wecken, sie irgenwann noch einmal sehen zu wollen. Ein paar berührende Szenen mit der Ehefrau gibt es aber auch.

Es schmerzt zu sehen, wie diese hart arbeitende Familie in unmenschlichen Zeiten darum ringt, menschlich zu bleiben“, meint epd-film

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen