Sonntag, 10. Juli 2022

Im Kino: Wie im echten Leben

Emmanuel Carrère erzählt in seinem Film von einer Schriftstellerin (Juliette Binoche), die ein Buch über die prekären Arbeitsverhältnisse im Mindestlohnbereich schreiben möchte, sich deshalb eine erfundene Identität zulegt und beim Arbeitsamt in der nordfranzösischen Stadt Caen vorstellig wird. Ihr wird ein Job in der Putzbranche vermittelt. 

Nach Beschwerden in Zusammenhang mit einer Reinigung von Unterkünften fliegt sie erst mal raus, hat danach aber Berufserfahrung und findet schnell einen neuen Job bei einer Truppe Frauen, die die Kabinen in Fährschiffen reinigt. Es ist ein knochenharter Job, in dem alles sehr schnell gehen muss. 

Im Team entstehen zunächst Freundschaften, doch als ihre Identität auffliegt, fühlen sich ihre Kolleginnen – nicht ganz zu unrecht - belogen und missbraucht. 

Dem Regisseur ist ein weitgehend ansprechender, warmherziger Film gelungen, der einen relativ guten Einblick in den Joballtag der Putzbranche bietet. 

Ein ungemein wahrhaftiger Film – der beiläufig auch davon erzählt, wer sich zu Hungerlöhnen abrackern muss: Frauen, Schwarze, Transpersonen“, meint kino-zeit.

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