Montag, 19. Juli 2021

Im Kino: Nomadland

Chloé Zhao's Film, dessen Vorlage auf einem Sachbuch von Sachbuch Jessica Bruder basiert, erzählt von einer älteren Frau (Frances McDormand), die mit ihrem Wohnmobil durch die USA zieht und sich mal hier, mal dort für einige Wochen oder Monate um einen Job bemüht. Hierbei gibt es auch Stationen, die sie als Saisonarbeiterin regelmäßig anfährt. Und sie trifft immer wieder Leute, die genauso leben wie sie und die sie mitunter auch schon seit Jahren kennt. Häufig haben sie irgendwelche Plätze, auf denen sie wie Nomaden ihre Mobile aufstellen und dann auch abends gemeinsam am Feuer sitzen. 

Im Grunde wirkt das Leben relativ spannend und attraktiv (im Vergleich zu meinem Bürojob), auch wenn es zunächst wahrscheinlich aus der Not heraus so gestaltet worden ist. Gleichwohl wird hier der Niedriglohnsektor bedient, und insoweit ist es schwierig, erforderliche Rücklagen zu bilden, die benötigt werden im Falle von Krankheit oder größeren Fahrzeugreparaturen. 

Der Film zeigt viel von diesem Leben incl. Verpackjobs bei Amazon oder Rübenverarbeitung und ist allein schon wegen seiner Hauptdarstellerin ein Must-See. Aber er zeigt auch Landschaft - und was man sich als Lebensstil in den USA allein aufgrund der Größe und Vielfalt der Landschaft vorstellen kann, wäre in Deutschland eher wenig attraktiv.  

Vielleicht plätschert der Film dramaturgisch etwas spannungsarm, dafür aber realistisch-melancholisch dahin. 

Nomadland ist ein Film des Driftens, der Ziellosigkeit, des Überlebens, vor allem aber der melancholischen Erinnerung“, meint critic.

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