Montag, 27. Dezember 2021

Meine Woche (KW 51/21)

Getan: gearbeitet, eingekauft, im Kino gewesen, in der Stadt gebummelt. 

Gedacht: das mediale Corona-Getue um Omikron wirkt auf mich überzogen. Man schaue sich die Entwicklung in Großbritannien an. Die Inzidenz lag um Heiligabend bei > 1.000, aber Todesfälle werden schon seit über 8 Monaten nur relativ wenige verzeichnet (< 2 pro 100.000 E). Dieser Wert lag mal > 12 im Januar 2021, aber die Impfungen danach wirken eben. Die Daten kann man z.B. bei zeit.de angucken. 

Gesehen: im Kino „Adam“ (Bericht), DVD's „Endstation Schafott“, „Die Frau auf der Brücke“, „Indochine“ (Bericht), im TV: mitunter etwas zum Tagesgeschehen und zu viele Krimis. 


Gehört: Musik von Mona Mur & En Esch, Nenia Calladhan, Neurosis & Jarboe, Qntal, Robert Di Gioia's Marsmobil, Romowe Rikoito sowie einige Alben bei spotify geprüft. 

Gekauft: eine kuschelige Wohndecke (20 €) bei Woolworth, Breite Straße. 

Gelesen: in David Wellington's Roman „Der letzte Vampir“, in Kölner Stadtanzeiger, Deadline und Greenpeace Magazin. 

Gegessen: Standardkost. 

Getrunken: Kaffee, Tee, Orangensaft. 

Gefühlt: gesundheitlich wieder/noch ganz passabel. 

Fazit: eine 4-Tage-Arbeitswoche mit einigen unerfreulich kalten und einigen unerfreulich nassen Tagen sowie null Weihnachtsfeeling.

Sonntag, 26. Dezember 2021

Sound-Welten (11/2021)

Weihnachten zum Untertauchen. Ich habe bei spotify wieder einige Alben geprüft. Am überzeugendsten fand ich die Hölderlin-Alben. 

Green Lung. Album: Black Harvest (2021). Zweites Album einer britischen Stoner-/Metal-Band. Stilistisch rauer Sound. „Noch härtere Riffs, noch mehr Folk, noch mehr Groove und eine noch okkultere Grundstimmung“, meint metal1.info. Nach meiner Meinung mittelprächtig. SHR: 42 T – 160 T. WD: n.v. 

Hölderlin. Alben: Hölderlins Traum (1972) // Live at Rockpalast 2005 (2021). News from the Past. Diese deutsche Band gehörte nie zu meinen Favoriten, sie war mir wahrscheinlich zu zahm. Aber es ist gut möglich, dass sie mir heute deshalb besser gefällt. Von 1972 – 1981 brachten sie sechs Studio-Alben heraus. Lt. Wiki entwickelte sich ihre Musik vom Folkrock zum Progressive Rock. „Hölderlins Traum“ war ihr Debut-Album. Es enthält die wunderschöne Folkballade „Wetterbericht“, und nur auf diesem Album hatte die Band eine Sängerin. Remastered relativ neu erschienen, ich sollte es mir zulegen. Im Jahr 2005 gab es eine Wiedervereinigung, die durch ein Live-Album dokumentiert ist. Dies ist ganz anders, ausgedehnter epischer Progressive Rock mit mehren Titeln > 10 min – und mit einer neuen Sängerin. Auch gut! SHR: 14 T – 40 T. WD: 13/day. 

Isgaard. Album: Human (2019). Achtes Album einer deutschen Sängerin, die im Jahr 2003 ihr Debut feierte. Mitunter etwas zu pompöser orchestraler Rock/Pop, der im 9-minütigen „Borders Pt. 2 – Fractioning“ kulminiert. Sie kann aber auch sentimentale, mehr balladeske Songs. Ihre Stimme ist besser als die oft zu mainstreamig durchstrukturierten Songs. SHR: 1 T. WD: 14/day. 

Jack & Amanda Palmer. Album: You Got Me Singing (2016). Nachdem es mit dem US-amerikanischen Duo „The Dresden Dolls“ vorerst vorbei war, wurde Frau Palmer vorwiegend solo aktiv. Dies ist das vierte Werk, das im Namen „Amanda Palmer“ trägt, und als Duo ist hier auch ihr Vater Jack am Micro zu hören. Stilistisch ist es anspruchsvoller, oft piano- oder banjobetonter, manchmal balladesker unaufgeregter FolkPop. Kann man anhören. SHR: 31 T – 125 T. WD: 24/day. 

Karcius. Album: The Fold (2018). Fünftes Album einer kanadischen Progressive- und Art-Rock-Band. Kann man anhören. Bringen „viel eigenständig Atmosphärisches und sogar gehörig Metallisches plus Jazz-Rockiges mit in ihr progressives Spiel“, meint musikreviews. Gefällt mir aber nicht besonders. SHR: 6 T – 15 T. WD: n.v. 

Lesoir. Album: Mosaic (2020). Fünftes Album einer niederländischen Progressive- und Art-Rock-Band mit Lady am Micro. „Das wohl zugänglichste Album im bisherigen Repertoire“, meint musikreviews. Ansprechen kann es mich aber dennoch nicht besonders. Meist stören mich die härteren Passagen. SHR: 5 T – 16 T. WD: n.v. 

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (= 1 T) je Song. Indikator für relative Bedeutung im weltweiten Raum. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. Indikator für relative Bedeutung im deutschsprachigen Raum. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs.

Filmkonserve: Patrice Leconte's „Die Frau auf der Brücke“

Der 1999 entstandene Film erzählt von einem Messerwerfer (Daniel Auteuil), der vorzugsweise nachts auf Brücken eine neues lebensmüdes Model für seine Kunst sucht oder auch sich selbst hinunterstürzen möchte. So findet er zu Beginn des Films ein schönes Mädchen (Vanessa Paradis), und es entwickelt sich eine „Amour fou“. 

Sie ziehen am Mittelmeer entlang von Circus zu Kasino zu Luxusdampfer – überall hin, wo der Messerwerfer seine Kunst zeigen kann. Doch das Mädchen fängt eine Kurzaffäre mit jedem Schönling an, dem sie begegnet – auch, weil der Mann sich ihr nicht öffnen will – und verlässt ihn schließlich. 

Den Mann verlässt dann auch das Messerwerfer-Glück. Am Ende steht er auf einer Brücke in Istanbul und meint, nun selbst springen zu müssen. 

Es ist ein melancholisches, auch in seinen Dialogen überzeugendes Märchen, in schwarzweiß gedreht, das mir auch nach dieser dritten Sichtung nach etwa 13 Jahren noch immer gefällt. 

Die Kritiker waren jedoch nicht uneingeschränkt überzeugt. Weitere Details: siehe wikipedia.

Samstag, 25. Dezember 2021

Filmkonserve: José Giovanni's „Endstation Schafott“

Nach 13/14 Jahren mal wieder gesehen. Es ist ein guter Film, den der in 2004 verstorbene Regisseur José Giovanni 1973 inszeniert hat. 

Der Film handelt von einem Mann (Alain Delon), der aus dem Gefängnis entlassen wird und fortan ein ordentliches Leben zu führen versucht. Doch er scheitert einem übereifrigen Kommissar (Jean Gabin), der herumschnüffelt und sein Leben torpediert - und am Ende deshalb in einer Affekttat sterben muss. Auf den Polizistenmord folgt dann die Todesstrafe. 

Der schauspielerisch glänzend besetzte Film ist auch deshalb gut, weil er gravierende Probleme im Umgang mit entlassenen Straftätern aufzeigt und in einer Fallstudie das Zusammenspiel zwischen Polizei, Sozialarbeit und Justiz zeigt. 

 Die letzte Hinrichtung weltweit mit der Guillotine fand übrigens 1977 in Marseille statt. 

 Mehr zum Film könnt ihr bei wikipedia nachlesen.

Sound-Welten (10/2021)

Ich habe bei spotify wieder einige Alben geprüft. Am überzeugendsten fand ich das Album von The Dream Syndicate. 

Agnes Obel. Album: Myopia (2020). Von der dänischen, in Berlin lebenden Interpretin habe ich schon zwei Alben in den letzten Jahren gekauft. Dies ist ihr viertes Album. Sie macht immer noch verträumte ruhige Stücke, die aber eventuell einen Tick weniger melancholisch und dafür poppiger geworden sind. Electronik-Sounds spielen auch immer noch eine große Rolle. Heute ist sie ein Star, aber ich selbst werde bei diesem Album mal aussetzen. SHR: 904 T – 9.958 T. WD: 73/day. 

Brother Grimm. Album: On Flatland On Sand (2019). Drittes Album eines Berliner Musikers. „Erneut eine dunkle, bisweilen bedrohlich wirkende und dissonante Angelegenheit“, meint der terrorverlag. Mal rockig, schroff, mal ambientartig minimalistisch ist der Sound. Eine gewisse stilistische Nähe zu Nick Cave wird der Musik nachgesagt. Leider überzeugen mich die Gesangslinien nicht so wirklich, und die Songs sind auch nicht alle spannend. Deutscher Underground. SHR: 1 – 2 T. WD: n.v. 

Circuit Des Yeux. Album: Io (2021). Siebtes Album einer US-amerikanischen Avantgarde-Artistin. Aus meiner Sicht ist es – stilistisch oft operettenhaft/ theatralisch angelegt und mit exaltiertem Gesang – mitunter schon anstrengend. Eine „Art dystopischer Indie-Space-Opera“, meint musikreviews. Sie erinnert mich mitunter an Jarboe oder Catherine Ribeiro. Auf ihrem Album „Reaching For Indigo“ (2017) wirkte sie noch nicht ganz so „pandemiegeschädigt“, aber auch das ist Underground. SHR: 13 – 220 T. WD: n.v. 

The Dream Syndicate. Album: The Universe Inside (2020). Etwa neuntes Album einer US-amerikanischen Alternative-Rock-Band. In den 1980er Jahren kaufte ich ihr Debut-Album (1982). Die Band hatte später eine fast 30-jährige Auszeit, doch seit 2017 sind – in geänderter Besetzung - wieder drei Alben erschienen. Anders als auf dem vergleichsweise gemäßigtem Vorgänger-Album „These Times“ (2019) mit seinen kurzen Songs ist ihr Stil auf dem neuesten Werk sehr improvisationslastig in nur wenigen, meist 10 – 20-minütigen hypnotischen, u.a. auch saxophongeprägten Songs. Ich glaube, ich sollte mir das neue Album zulegen, wenn es noch greifbar ist; hier kann man stoisch wegträumen. SHR: 25 T – 180 T. WD: 3/day. 

Eluveitie. Album: Ategnatos (2019). Achtes Album einer Folk-Metal-Band aus der Schweiz mit Lady/Man am Micro. Ruppiger Stil mit epischen und trashigen Passagen, gutturaler Gesang des Beast, lieblicher der Lady. Heute sehr bekannt, aber das Album bringt aus meiner Sicht nichts Neues. Diese Band war mir immer schon zu „wüst“. SHR: 597 T – 8.168 T. WD: 95/day. 

FEE. Alben: Rezeptfrei (1982), SchizoFEEnie (1983). News from the Past. FEE war eine Band der Neuen Deutschen Welle (NDW), die vier Alben zwischen 1981 und 1985 herausbrachte. Mit Lady/Man am Micro schufen sie melodische, moderat-rockige geradlinige Songs, natürlich mit deutschen Texten. Der Sound ist manchmal ein wohltuender Kontrast zu anderen Sachen, einfach weil die NDW schon einen eigenen Stil hatte. Damals stand ich allerdings auf härtere Vertreter der NDW. Die Alben wurden im letzten Jahr wieder veröffentlicht. SHR: 1 T – 4 T. WD: 63/day. 

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (= 1 T) je Song. Indikator für relative Bedeutung im weltweiten Raum. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. Indikator für relative Bedeutung im deutschsprachigen Raum. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs.

Montag, 20. Dezember 2021

Meine Woche (KW 50/21)

Getan: gearbeitet, eingekauft, im Kino gewesen, gewandert in der Ville (Bericht). 

Gesehen: im Kino „Maternal“, im TV: mitunter etwas zum Tagesgeschehen und zwei Tatorte. 


>Am Barbarossaplatz, Köln<

Gedacht: alles grau in grau.

Gekauft: Hemd (30 € bei Snipes). 

Gelesen: in David Wellington's Roman „Der letzte Vampir“ und in Kurban Said's Roman „Ali und Nino“, in Kölner Stadtanzeiger, Deadline und Greenpeace Magazin. 

Gegessen: in der Kantine u.a. Gulasch mit Sauerkraut. 

Getrunken: Kaffee, Tee, Orangensaft. 

Gehört: Musik von Messa, The Ministry of Wolves, Mirel Wagner, Qntal, Renaissance, Ricochets, sowie einige Alben bei spotify geprüft. 

Gefühlt: gesundheitlich wieder/noch ganz passabel. 

Fazit: eine überaus durchschnittliche Arbeitswoche mit wenig erbaulichem Wetter.

Sonntag, 19. Dezember 2021

Im Kino: Maternal

Maura Delpero's Film handelt von einer angehenden jungen italienischen Nonne, die vorübergehend nach Argentinien geht und zusammen mit den ältlichen Nonnen dort versucht, in einer kita-klosterartigen, altehrwürdigen Einrichtung für gefallene, junge Frauen und ihren Kleinkindern, Struktur in deren Leben zu verankern. Das funktioniert auch bedingt, aber die junge Nonne ist psychisch etwas überfordert mit den zum Teil von ihren Müttern vernachlässigten Kindern, die eine neue Bezugsperson suchen und bei der freundlichen Nonne fündig werden. 

Der Film hat stilistisch in weiten Teilen einen dokumentarischen Charakter. 

Blick hinter die Kulissen einer sonst abgeschotteten Einrichtung“, meint film-rezensionen.

Dienstag, 14. Dezember 2021

Meine Woche (KW 49/21)

Getan: gearbeitet, eingekauft, im Kino gewesen, Booster-Impfung durchgezogen. 

Gesehen: im Kino „A la Carte“, im TV: mitunter etwas zum Tagesgeschehen und einen Film über Erdbeben. 


Gelesen: in David Wellington's Roman „Der letzte Vampir“, in Kölner Stadtanzeiger, Deadline, Eclipsed und Greenpeace Magazin. 

Gegessen: meine Standardkost. 

Getrunken: Kaffee, Tee, Orangensaft, Glühwein. 

Gehört: Musik von Marie Fisker & Kira Skov, Me And That Man, Pupkulies & Rebecca, Qntal, Queen Adreena, Red Snapper. 

Gekauft: nichts > 20 €. 

Gefühlt: gesundheitlich wieder/noch ganz passabel. 

Fazit: eine überaus durchschnittliche Arbeitswoche mit wenig erbaulichem Wetter.

Montag, 13. Dezember 2021

Im Kino: A La Carte

Éric Besnard's märchenhaftes Feel-Good-Kitchen-Movie spielt etwa 1785 in der Auvergne. 

Erzählt wird von einem Koch, der auf einem Schloss anlässlich eines Banketts mit hohen Gästen eine Kartoffelspeise serviert und daraufhin gefeuert wird, als er sich nicht entschuldigt. Er geht und kommt bei einer Postkutschen-Station unter, agiert dort im Rahmen des einfachen Landlebens. Eine Frau drängt sich ihm bald als hartnäckiger Lehrling auf. 

Manchmal servieren sie Gästen auch Essen. Später entscheiden sie, das erste echte Gasthaus Frankreichs aufzumachen. Und dem hochnäsigen Herzog, mit dem beide eine Rechnung zu begleichen haben,  wird vorgeführt, was das bedeutet. 

In weiten Teilen überzeugt der Film mit Landleben- und Küchenbildern sowie seinen sympathischen Charakteren, die sich natürlich auch näher kommen. Es hätte ein echt guter Film werden können, aber in der letzten Viertelstunde wirkt die Geschichte leider zunehmend unglaubwürdig. 

Eine witzige und warmherzige Alternativgeschichte der Französischen Revolution“, meint kino-zeit.

Sonntag, 12. Dezember 2021

Booster-Impfung

Schon seit Wochen meinten Kollegen, ich müsse mich um die Booster-Impfung kümmern. Nun ja, ich war nicht motiviert, in irgendwelchen Schlangen zu stehen oder irgendwelche mir fremden Arztpraxen online für einen Termin abzuklappern oder zu besuchen. 

Freitag Nacht entschied ich dann aber spontan, mal zu schauen was die Stadt Köln so anbietet und ob ich dort zugelassen bin. Habe mich registriert und für das Walk-In-Impfzentrum in der Laxess-Arena gleich meinen Wunschtermin 15 Stunden später bekommen. 


Nun also Moderna. Ob die Impfung wirklich einen Nutzen hat, lasse ich hier mal offen. Das Impfen lief reibungslos, Wartezeit etwa 3 Minuten. 


Danach ging ich bei mäßigem Wetter noch etwas am Rhein spazieren und über die Deutzer Brücke in die City. 


Es war viel los auf der Hohen Straße/Schildergasse – fast wie in Vor-Corona-Zeiten, aber mit kleineren, kontrollbedingten Schlangen vor den 2G-Geschäften. 

Abends war ich impfbedingt ziemlich müde. Die Impfung No. 4 sehe ich auch schon am Horizont kommen, aber wohl nicht vor April. 

Irgendwie ist das alles nervend.

Samstag, 11. Dezember 2021

Im Kino: Benedetta

„Nunsploitationfilm“ nennt man das Genre, das vorzugsweise in lockerem historischem Kontext Nonnenleben mit bildschönen Nonnen, Gott, Teufel, Inquisition und lesbischer oder auch teuflischer Erotik vermengt. Seinen Höhepunkt feierte das Genre vermutlich in den 1970er Jahren. Damals regte sich die Kirche noch auf. 

Paul Verhoeven's Film gehört eindeutig in dieses Genre. Er hat alles, was oben benannt wurde, explizite Sex- und Gewaltszenen inklusive. Und zudem gibt es auch noch Pesttote und -kranke zu sehen. 

Der Film spielt 1630 in Pescia (Toskana) und basiert auf einem 1986 von Judith Cora Brown veröffentlichtem Buch mit dem Titel „Immodest Acts – The Life of a Lesbian Nun in Renaissance Italy“. 

Erzählt wird von einer jungen Nonne (Virginie Efira), die aufgrund von Wundmalen und Visionen vom Volk verehrt wird, in der Klosterhierarchie aufsteigt, nun ihr Liebesleben unverblümt meint fortsetzen zu können, aber verraten wird und sich vor der Inquisition verantworten muss. 

Ansprechend in Szene gesetzt, fehlt es dem Film meiner Ansicht nach leider etwas an erzählerischer Tiefe. 

Dies ist ein Film, der mit visuellen Reizen nicht geizt“, meint artechock.

Montag, 6. Dezember 2021

Meine Woche (KW 48/21)

Getan: gearbeitet, eingekauft, oft im Kino gewesen, betriebliche Grippe-Impfung wahrgenommen. 

Gedacht: ziemlich tot in der Stadt. 


>Köln-Zeitreihe: wir haben ein Problem. Quelle: zeit.de<

Gesehen: im Kino „Benedetta“ (Bericht folgt), „Große Freiheit“, „Last Night in Soho“, TV: Tierfilme über die Dehesa Spaniens und einen kenianischen Vulkankrater, sowie Berichte zum Tagesgeschehen incl. Corona-Talkshow. 

Gelesen: in David Wellington's Roman „Der letzte Vampir“, in Kölner Stadtanzeiger, Deadline, Eclipsed und Greenpeace Magazin. 

Gefunden im öffentlichen Bücherschrank der Kölner Südstadt: Yasar Kemal's Roman „Anatolischer Reis“. 

Gegessen: in der Kantine gab's wieder Grünkohl mit Mettwurst. 

Getrunken: Kaffee, Tee, Wasser, Orangensaft, Glühwein. 

Gehört: Musik von Mansion, Marie Fisker, Potentia Animi, Portishead, Pressure Drop, Puerto Muerto. 

Gekauft: nichts > 20 €. 

Gefühlt: gesundheitlich wieder/noch ganz passabel. 

Fazit: überaus durchschnittliche Arbeitswoche mit wenig erbaulichem Wetter.

Sonntag, 5. Dezember 2021

Im Kino: Große Freiheit

Sebastian Meise erzählt in seinem Film von einem Mann (Franz Rogowski), der aus dem KZ befreit, direkt in ein neues Gefängnis verbracht wird, um eine Gefängnisstrafe wegen Unzucht mit einem anderen Mann abzusitzen. Danach wird seinem Lebensweg vom Ende der 1940er Jahre bis in die späten 1960er Jahre gefolgt, immer wieder unterbrochen von Gefängnisaufenthalten wegen Unzucht. Im Gefängnis trifft er oft Bekannte wieder, die wegen anderer Delikte viele Jahre dort einsitzen. 

Der Film beschränkt sich weitgehend auf die Gefängniszeiten und das Leben der Männer dort, die durchaus diversen Tätigkeiten nachgehen, etwa in der Küche, der Wäscherei oder Näherei. Die „Unzucht“ kann allerdings auch im Gefängnis nicht gänzlich unterbunden werden. Allerdings erzählt der Film nicht von Unzucht, sondern von Liebe und Freundschaft. 

Die Beschreibung des Gefängnismilieus – auch im Wandel der Zeit – und die schauspielerische Leistung der Hauptprotagonisten können überzeugen. 

Der eigentliche Skandal war nicht nur aus heutiger Sicht die damalige Gesetzeslage, die mit Blick auf gleichgeschlechtlichen Sex allerdings noch heute in weiten Teilen der Welt Realität sein dürfte. 

Nach filmstartsüberzeugt „Große Freiheit“ gleichermaßen als Anklage gegen ein skandalöses Gesetz, aber vor allem auch als Geschichte einer Männerfreundschaft, die sich sehr langsam entwickelt“.

Freitag, 3. Dezember 2021

Im Kino: Last Night in Soho

Edgar Wright's Film spielt in den 1960er Jahren und in der Gegenwart im Londoner Stadtteil Soho. Ein Mädchen vom Lande (Thomasin McKenzie) zieht nach London, um Mode zu studieren. Zunächst unbedarft, wird sie in das „wüste Feierleben“ der Student*innen eingeführt, zieht genervt aus der Frauen-Wohnheimbude aus und mietet sich woanders bei einer alten Frau im Dachboden des Hauses ein ruhiges Zimmer, das nächtlich allerdings von der blinkenden Leuchtreklame eines Restaurants in strahlende Farben getaucht wird. 

Doch sie hat Träume (nachts) und Visionen (am Tage), die oft von einem anderen Mädchen handeln und zeitlich in den 1960er Jahren angesiedelt sind - und die zunehmend ihr Leben beeinträchtigen und immer bedrohlicher werden. 

Visuell-stilistisch ist der Film ziemlich aufregend in Szene gesetzt, und die Hauptdarstellerin ist echt cool. Träume, Visionen und Realität gehen visuell ineinander über und lange bleibt offen, ob die junge Frau einfach nur psychotisch veranlagt ist. 

Ein an die Nieren gehender, durchgehend elektrisierender #metoo-Horrorfilm“, meint filmstarts

Ja, das kann man so sehen, denn der Film, der im Grunde in mehreren Genres zu Hause ist, hat eindeutig starke Horrorelemente, überwiegend der unheimlichen Art. 

Die Schlussszenen wirkten auf mich leider etwas überhastet oder unpassend aufgesetzt, da hätte ich - wenn überhaupt – gern mehr gesehen.

Montag, 29. November 2021

Meine Woche (KW 47/21)

Getan: gearbeitet, eingekauft, oft im Kino gewesen. 

Gedacht: grau, nass, kalt oder vielleicht gefährlich. Es spricht wenig dafür, das Haus zu verlassen. Die Kinos halte ich allerdings für relativ sicher, man trifft dort kaum jemand. Die Virenregierung saß offensichtlich auch wieder vor einiger Zeit zusammen, um die Waffen zu schärfen. Den zahlreich vorhandenen Leckerbissen „Mensch“, regiert von vielen oft ignoranten Regierungen, die nicht die erforderlichen, oft sogar leicht verständlichen und effektiven Maßnahmen ergreifen (besonders in der EU) oder die nicht das Geld dafür haben (z.B. in Afrika), kann man sich einfach nicht entgehen lassen. 

Gesehen: im Kino „Ammonit“, „First Cow“, „The Last Duel“, „Supernova“, TV: etwas Corona-Berichterstattung und Corona-Talkshow. 


Gelesen: in David Wellington's Roman „Der letzte Vampir“, im Kölner Stadtanzeiger und in der Deadline. 

Gegessen: zu Hause viele Gerichte mit Rosenkohl. Auf Rosenkohl stand ich schon immer. 

Getrunken: Kaffee, Tee, Wasser, Orangensaft. 

Gehört: Musik von den Einstürzenden Neubauten, Manowar, Me And That Man, P. J. Harvey, Porcupine Tree, Portishead. 

Gekauft: nichts > 20 €. 

Gefühlt: gesundheitlich wieder/noch ganz passabel. 

Fazit: eine normale, besetzungstechnisch allerdings schon wieder geleerte Arbeitswoche mit typischen Novemberwetter.

Sonntag, 28. November 2021

Im Kino: First Cow

Nach etwa 5 Jahren war ich mal wieder im Filmhaus-Kino. Es war die letzten Jahre u.a. sanierungsbedingt geschlossen. Mir sind jetzt aber nicht wirklich signifikante Änderungen aufgefallen. Das Kino selbst war auch damals schon ansprechend und gar nicht mal so alt. 

Kelly Reichardt's Film spielt um 1830 in dem US-amerikanischen Bundesstaat Oregon an einem Fluss und im umgebenden Wald. Ein Fort ist in der Nähe. Draußen leben Überlebenskünstler vorzugsweise von der Jagd und in oft einfachsten Hütten, am Fort gibt es auch einen Markt. Und es gibt friedliche, da bereits unterworfene, Indigene. 

Ein Amerikaner, seines Zeichens Bäcker – unterwegs mit einem Jagdtrupp - trifft im Wald einen Chinesen, der gerade auf der Flucht ist und versteckt ihn. Später treffen sie sich am Fort wieder, und der Amerikaner zieht in die Hütte des Chinesen ein. Gelegentlich wird gebacken. Doch es fehlen meist die wichtigen Zutaten. 

Später, als der Kommandant des Forts eine Kuh importiert, die dann nicht weit von ihrer Hütte weidet, kommen sie auf die Idee, die Kuh nachts heimlich zu melken. Mit der Milch wird der Kuchen besser und sie erproben auf dem Markt, ob sie das Gebäck gewinnbringend verkaufen können. Das Geschäft lohnt, es können dann auch Zutaten wie Homnig und Zimt gekauft werden und die Leute stehen Schlange. 

Jetzt wird die Kuh jede Nacht gemolken, aber es ist absehbar, dass es Probleme geben wird. Sie fliegen auf und müssen fliehen. 

Dieser Spätwestern ist nicht der erste Western, der einen ganz anderen, eher ungewohnten Blick auf den „Wilden Westen“ wirft. Hier wird jedenfalls eine schöne, auch an Details reiche Geschichte erzählt. Anfangs denkt man noch, es würde eine sehr langsame Inszenierung werden, dem ist aber gar nicht so. 

Mit großartigem Kostüm- und Szenenbild ersteht hier ein früher Westen, wie wir ihn bislang kaum kannten“, meint epd-film.

Samstag, 27. November 2021

Im Kino: Ammonite

Francis Lee's Geschichte um die Affäre zweier Frauen in England um das Jahr 1830 zeichnet insbesondere das Setting aus. 

Eine der Frauen ist Fossiliensammlerin (Kate Winslet) und lebt in einer Kleinstadt am Meer zusammen mit ihrer Mutter. Tagsüber sucht sie oft Fossilien am Kliff, ansonsten werden die Fossilien (vorwiegend Ammoniten) von ihr präpariert, um sie in ihrem kleinen Laden verkaufen zu können. Doch die Einkünfte für diese harte Arbeit sind spärlich. Diese Figur ist einem Lebensabschnitt der britischen Fossiliensammlerin Mary Anning (1799-1847) nachempfunden. 

Die andere Frau (Saoirse Ronan) ist verheiratet und mit ihrem wohlhabenden Mann, einem Wissenschaftler, in der Kleinstadt. Gesundheitlich ist sie jedoch angeschlagen, und der Mann bricht ohne sie zu einer Forschungsreise auf. Er lässt sie gegen Entgelt bei der Fossiliensammlerin in der Annahme, dass der Aufenthalt am Meer ihr gut tun wird. 

Die Frau versucht sich in dem einfachen Haushalt nützlich zu machen und begleitet die Fossiliensammlerin auch ans Meer, wird dann aber zunächst richtig krank und von der Fossiliensammlerin gesund gepflegt. Danach, gut gekleidet, gehen sie häufiger auf Fossiliensuche, graben im Schlamm des Kliffs und kommen total verdreckt nach Hause. Dort entwickelt sich eine leidenschaftliche – auch explizit gezeigte – Affäre. Doch die Tage sind gezählt, denn der Mann kommt von seiner Reise zurück und nimmt seine Frau nach London mit. 

Der Film ist vielleicht etwas zu langsam erzählt, kann ansonsten aber überzeugen.

"Ammonite" ist kein romantischer Film, das widerspräche seiner Protagonistin", schreibt die sueddeutsche.

Freitag, 26. November 2021

Im Kino: Supernova

Harry Macqueen's Film spielt in Nordengland und verhandelt das Thema „Freitod“. Zwei ältere Männer (Colin Firth, Stanley Tucci) sind als schon lange währendes Liebespaar in einem Auto unterwegs, um Freunde und Verwandte zu besuchen. 

Einer von ihnen hat mitunter starke Demenz-Ausfallerscheinungen, und er plant den Freitod, ohne dass der Freund es zunächst weiß. Als dieser davon erfährt, kommt es zum emotional-verbalen Konflikt, den die beiden ausfechten. 

Dieser Film führt vor Augen, dass die egozentrische Sicht des Erkrankten nicht die einzige Sichtweise auf die Dinge sein muss. 

Verbal geht der Film „ans Eingemachte“, visuell gibt es - bezogen auf die Krankheit - wenig Neues zu sehen. Es gibt schöne Landschaftsaufnahmen, dennoch dürfte der Film in erster Linie für Leute interessant sein, die ein hohes Interesse an der diskutierten Freitod-Thematik haben. 

Epd-film stellt fest, „dass aus dem Roadtrip bald eine Reise in die Seelen der beiden Männer wird“.

Im Kino: The Last Duel

Es handelt sich um einen im französischen Mittelalter spielenden Film von Ridley Scott, der schon seit Langem zu meinen Lieblingsregisseuren gehört und spätestens mit Alien (1979) berühmt wurde. 

Dieser Film, dessen Geschichte auf einem Sachbuch zu diesem konkreten, gut dokumentierten Fall beruht, wird auch als ein Beitrag zur #MeToo-Debatte gesehen, da er von einer Vergewaltigung unter Ausnutzung der gesellschaftlichen Stellung des Mannes handelt. Die Zusammenhänge werden aus Sicht der Frau, ihres Mannes und des anderen Mannes, der ein Freund des Ehemannes war, drei mal visualisiert. 

Die verheiratete, im Mittelalter lebende Frau hatte – so der Film – kein Recht, alleine gegen das ihr widerfahrene Unrecht vorzugehen, vielmehr konnte dies nur ihr Ehemann tun. Wohl wissend, dass dies ihren Tod bedeuten könnte, erzählt sie ihm von der Vergewaltigung. Der Ehemann ist (natürlich) tief gekränkt und als kampferfahrener Burgherr selbst nicht ganz ohne Kraft und Macht. Er fordert ein Duell, das der Widersacher jedoch zunächst nicht annehmen will. Vielmehr bestreitet dieser die Tat. 

Der Widersacher, der in seiner herausgehobenen Stellung weder geglaubt hat, dass die Frau ihrem Mann von der Vergewaltigung erzählen würde, noch glaubt, gezwungen werden zu können, ein Duell ausfechten zu müssen, wird zu einem kirchlich-königlichen Tribunal geladen. Auf diesem Tribunal, in der auch die Frau befragt wird, kann keine Entscheidung darüber getroffen werden, wer die Wahrheit sagt. Vielmehr wird ein Duell verfügt in dem Glauben, dass Gott nur denjenigen siegen lässt, der die Wahrheit sagt. 

Für den Zuschauer funktionieren diese Geschichte und das „Gottesurteil“ nur deshalb befriedigend, weil der Ehemann gewinnt. Andernfalls wäre nämlich der Ehemann tot und die Frau verbrannt worden, obwohl sie vergewaltigt worden ist. Eine solche Filmversion hätte es aber eventuell nicht ins Kino geschafft. 

Ridley-Scott-Filme können manchmal brutal-brachial sein. Das sind die Kriegs- und Kampfszenen in diesem Film auch. 

Eine überzeugende Filmkritik könnt ihr beispielsweise bei filmstarts nachlesen.

Montag, 22. November 2021

Meine Woche (KW 46/21)

Getan: gearbeitet, eingekauft, im Kino gewesen. 

Gedacht: ich halte zwar die Entscheidungsträger in der Pandemiebekämpfung seit Langem für inkompetent, aber die neuen Beschlüsse sind teilweise (2G-/3-G-Regelungen) sicherlich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nur kommen sie wieder einmal Wochen, eher Monate zu spät. Und die politischen Entscheidungsträger fangen wieder an, Geschäfte etc. zu schließen, was völlig überzogen ist und katastrophale wirtschaftliche Folgen hat. Das ganze Debakel, das jetzt abläuft, hätte man sich sparen können, wenn spätestens Mitte diesen Jahres die Impfpflicht als Bürgerpflicht angeordnet worden wäre. So läuft nämlich eine effiziente Pandemiebekämpfung: Beschränkungsmaßnahmen – Impfstoffentwicklung – Impfstoffzulassung – Einführung der Impfpflicht. Es kann echt nicht sein, dass ca. 6 – 7 Monate nach einer Impfmöglichkeit mitten in einer Pandemie-Hochphase etwa 25 Millionen Bürger völlig ungeimpft herumlaufen und wegen hoher Infektionszahlen das soziale wie auch das Wirtschaftsleben beeinträchtigen. 

Gekauft: ein digitales Fieberthermometer (kostet nur ein paar Euro, z.B. bei DM). Ich erwähne dies hier nur deshalb, weil es für mich einfacher ist, ein neues Thermometer zu kaufen als eine Batterie dafür. Mein vorhandenes digitales Fieberthermometer hat sich nämlich als funktionsunfähig erwiesen, als ich es kürzlich mal brauchte. 

Geappt: Pedometer von Leap. Mein alter Schrittzähler gab seinen Geist auf, zählte einfach nicht mehr richtig. Aber auch der neue Schrittzähler will nicht jeden Tag vollständig die Schritte zählen. Eichen muss ich die Schrittlänge gelegentlich auch noch. 

Gelernt: auf dem Smartphone einen Screenshot zu erstellen. Das erschien mir sinnvoll, denn ich bin mir nicht so sicher, ob ich eine Cinedom-Kinokarte sonst wiederfinde. Es hat sich mir bisher nicht erschlossen, ob, wo bzw. wie das Ticket direkt gespeichert werden kann, man erhält auch keine E-Mail. 

Gesehen: im Kino „Dune“, „The French Dispatch“, TV: einen Tatort und etwas Corona-Berichterstattung. 


Gelesen:
in David Wellington's Roman „Der letzte Vampir“, beendet C.E. Bernard's Roman „Das Lied der Nacht“, im Kölner Stadtanzeiger, in der Eclipsed und in der Deadline. 

Gegessen: in der Kantine gab's endlich mal wieder 6 Würstchen mit Sauerkraut und Kartoffelbrei; auch Grünkohl-Kartoffel-Stampf mit Mettwürstchen ist ein leckeres Gericht. Noch lief die Kantine ohne jede Kontrolle. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. 

Getrunken: Kaffee, Tee, Wasser, heiße Kiwi-Orange-Zitrone. 

Gehört: Musik von den Einstürzenden Neubauten, Lucifer's Friend, Mamiffer, Me And That Man, P. J. Harvey, The Popzillas sowie in einige Alben bei spotify reingehört. 

Gefühlt: gesundheitlich wieder/noch ganz passabel. 

Fazit: eine normale Arbeitswoche mit reduzierten Außenaktivitäten und schlechtem Wochenendwetter.

Im Kino: Dune

Ich verpasse nicht alle Filme in diesem Jahr, aber einige habe ich leider schon verpasst – und viele, die mich interessiert haben würden, sind gar nicht erst ins Kino gekommen, weil die Kinos lange Zeit geschlossen waren. 

Ein langer Kino-Sonntag-Nachmittag bei geeignet schmuddeligem Wetter draußen war das heute. Und es war wohl der beste Film, den ich in diesem Jahr bisher im Kino gesehen habe. Ich war gar nicht so sicher, ob ich ihn mir überhaupt angucken soll, weil er mit fast 3 Stunden so lang ist und ich zunächst keine überzeugende Kritik darüber gelesen hatte. Aber nun ja, der kanadische Regisseur Denis Villeneuve war schon vorher einer meiner Lieblingsregisseure und hatte mit dem Film „Arrival“ bereits in 2016 einen herausragenden SF-Film gemacht. 

Das berühmte, preisgekrönte Buch von Frank Herbert, dt. “Der Wüstenplanet“, erschien bereits 1965. Ich kenne weder das Buch, noch seine vorangegangenen Verfilmungen. Deshalb ist Villeneuve's Neuverfilmung für mich – ohne Vergleichsmöglichkeiten - einfach als Film hervorragend. 

In ferner Zukunft angesiedelt, geht es in der Story um Macht, Verrat, Intrigen und einen Handelskrieg in einem interstellaren Imperium, ausgelöst durch eine Droge, die auf einem wüstenhaften Planeten im Tagebau gewonnen wird und die das wertvollste Produkt im Imperium ist. 

Der Planet, der einem Fürstenhaus neu übertragen wird, ist jedoch nicht unbewohnt, auf ihm leben insbesondere unterdrückte Indigene und gefährliche, 400 m lange Sandwürmer. Durch eine Intrige kommt es zu einem Angriff auf den Planeten, bei dem das Herrscherhaus, dem der Planet weggenommen worden war, der Angreifer ist. 

In diesem poetisch-bombastischen Spektakel stimmt Vieles, die technische Umsetzung mit vielen Raumschiffen und sonstigen Fliegern, die Szenerien und die Landschaft, die Atmosphäre, der Soundtrack, die Kampfchoreographie und die Leistung der Schauspieler*innen. 

Wichtige Drehorte waren übrigens in Norwegen und Jordanien, dort im Wadi Rum war ich schon mal, diese felsige Wüstenlandschaft habe ich wiedererkannt.

 „Dune“, das soll mal ein Dreiteiler werden. Da der Film im Kino lt. wikipedia schon mehr als Doppelte der Produktionskosten eingespielt hat, könnte es wohl wahr werden.

Samstag, 20. November 2021

Im Kino: The French Dispatch

Wes Anderson's Film handelt von einem französischen Verlagshaus und einigen bemerkenswerten Reportagen, die dieses Verlagshaus im Laufe der Zeit herausgebracht hat und die hier als Filmepisoden im Film verfilmt sind. 

Es bringt nichts, auf diese Geschichten inhaltlich näher einzugehen, denn es sind nicht die Geschichten selbst, sondern deren visuelle Umsetzung, die das Besondere an Anderson's Stil sind. 

Ich war recht müde und konnte dem Film kaum folgen. Es ist aber auch möglich, dass gar keine richtige Geschichte erzählt wird. Diverse Kritiken bemängeln eben dies, so kommt beispielsweise filmstarts auch aus diesem Grund zu dem Ergebnis, dass der Film eventuell „nur noch für eingefleischte Fans ein echter Leckerbissen ist“. 

Ich kann den Film jedenfalls auch nicht als echten Leckerbissen sehen, sonst wäre ich nicht permanent kurz vor dem Einschlafen gewesen. Es ist aber auch richtig, dass der minimalistische, detailverliebte Stil mit seinen Skurrilitäten der Figuren zeitweise durchaus auch seinen visuellen cineastischen Reiz entfaltet.

Donnerstag, 18. November 2021

Bücherwelten: C.E. Bernard's Roman „Das Lied der Nacht“

Das jüngst erschienene Buch einer deutschen Autorin ist der Auftaktband einer dreiteiligen Dark-Fantasy-Saga. Die Szenerie ist mittelalterlich, aber es ist kein Mittelalter-Roman. 

Eine ummauerte Stadt in einem abgelegenen bergigen Flusstal. In ihr herrscht ein brutal-lüsterner Baron als Machthaber. Es gibt Dörfer und Außenseiter, die außerhalb dieser Stadt wohnen. Eines Nachts gibt es ein Massaker in einem Dorf, fast alle werden niedergemetzelt. Und ab dieser Nacht steigen Schatten aus den Gräbern, die bewaffnet und unbesiegbar Nacht für Nacht das Tal terrorisieren. Die Angst geht um. Daraufhin fliehen alle in die Stadt, in der es später ein Pogrom geben wird. 

Im Mittelpunkt der Story steht eine Schar kauziger selbstbestimmt lebender Außenseiter, die zunächst in einer aufgegebenen Poststation leben, aber auch in die Stadt fliehen müssen. Unter ihnen ist ein „Wanderer“ der Hauptprotagonist der Geschichte. Die Gruppe kennt ein uraltes Lied, das die Schatten aufhält, und sie wissen, dass sie Licht in die Nacht bringen müssen. 

Es gibt ferne Wachtürme, deren Licht seit Langem erloschen ist. Sie machen sich auf die Reise, die auch eine Flucht vor dem gewalttätigen und herrschsüchtigen Baron in der Stadt ist. 

Atmosphärisch und stilistisch ist das Buch aus meiner Sicht weitgehend gelungen, streckenweise ist es auch brutal. Vielleicht nervt gelegentlich ein etwas redundanter Schreibstil mit vielen Wiederholungen einzelner Sätze oder Wörter als Stilmittel. Vielleicht ist auch die Gut/böse-Zuordnung der Antagonisten zu deutlich. Die Rezensionen, die man so findet, sind unterschiedlich. Viele, etwa die Kurzrezensionen bei Amazon, oder woanders im Netz könnt ihr selbst googeln. 

Es ist möglich, dass ich auch Band 2 noch lesen werde – vermutlich dann als e-book in einem kommenden Urlaub.

Mittwoch, 17. November 2021

Filmkonserve: John Boorman's „Der Smaragdwald“

Der britische, seit Langem in Irland lebende Regisseur John Boorman gehört zu meinen Lieblingsregisseuren, auch wenn es altersbedingt wohl nichts Neues mehr von ihm geben wird. 

In manchen seiner Filme fließt die Sorge um die Umwelt ein. In seinem Film „Beim Sterben ist jeder der Erste“ (1972) bildete das Projekt eines Staudammbaus in der amerikanischen Wildnis noch den bloßen Hintergrund, während die Story als düster-existenzialistisches Survivaldrama um Bootsfahrer, die eine Flusspassage hinunterfahren, nur wenig damit zu tun hat. 

In „Der Smaragdwald“ (1985) wird der Staudammbau in die Amazonas-Gegend verlegt, und dieser Film ist in Sachen Umweltzerstörung, Kulturkonflikten und Entwurzelung von Indigenen schon ein Mahnmal, das nichts an Aktualität eingebüßt hat. 

Ein Staudamm wird gebaut, brutal in den Regenwald gesetzt. Ein Ingenieur muss bei einem Familienausflug in unmittelbarer Nähe jedoch realisieren, dass sein junger Sohn entführt worden ist. Er bleibt um die 10 Jahre verschollen, taucht dann als Mitglied eines Amazonasstammes jedoch wieder auf. 

Ein Großteil des Films zeigt das Leben des Stammes mit seinen Riten und Festen. Doch der immer näher rückende Staudammbau verändert das Machtgefüge in der Region, da Indigenen-Stämme verdrängt wurden und Konflikte mit anderen Stämmen und den Bauarbeitern aufflammen. 

Aus meiner Sicht ist das - auch nach meiner nunmehr immerhin schon dritten Sichtung - immer noch ein guter Film, der mitunter vielleicht zu sehr auf Schauwerte setzt, einen Abenteuerfilm-Charakter mitbringt, am Ende auch noch mystisch wird und eine Heilsbotschaft mit sich bringt, indem die Naturgewalten beschworen werden und schwere Schäden am Staudamm anrichten. 

Mehr zum Film könnt ihr bei wikipedia nachlesen.

Montag, 15. November 2021

Meine Woche (KW 45/21)

Getan: gearbeitet, eingekauft, Ärztin besucht, Filme geguckt, in der Umgebung herumspaziert. 


>In Köln-Zollstock<

Gewundert: ich habe meinen fast genau vor 10 Jahren gekauften Canon-Flachbettscanner ans Laufen bekommen. Ich habe die Software und einen neueren Treiber im Netz bei Canon heruntergeladen, nachdem die Inbetriebnahme manuell über die Tasten am Scanner nicht ging. Aber über die Software ging es dann. 

Gestaunt: DHL hat das Prozedere beim Abholen von Sendungen an den Packstationen wieder geändert, so dass man dafür nicht mehr die DHL-Kundenkarte braucht. Allerdings ist meine Packstation nicht scanfähig, so dass die DHL-App in diesen Fällen einen Abholcode generiert, den man manuell eingeben muss. Das hat sogar auf Anhieb funktioniert, obwohl ich gar kein schnelles Datenvolumen auf meinem Smartphone mehr hatte, um den Code abzurufen. Das kann man nämlich nur vor der Packstation direkt machen, weil sich der Code nach 2 Minuten ändert. 

Gemietet: zusätzliche 85 GB Google-Speicherplatz. Meine Android-Geräte meldeten, dass mein 15 GB Umsonst-Cloud-Speicherplatz bei Google voll wäre. 100 GB kosten 20 €/Jahr. Natürlich hätte ich auch Daten löschen können, aber das ist etwas komplex und zeitaufwändig, da man ja keine aktiv bedeutsamen Inhalte beschädigen will. 

Gecancelt: erstmals einen online-Vertrag widerrufen (ob es funktioniert hat, ist indes unsicher). 

Gelesen: in C.E. Bernard's Roman „Das Lied der Nacht“, James Corey's Roman „The Expanse: Calibans Krieg“ beendet, im Kölner Stadtanzeiger und in der Eclipsed. 

Gegessen: eine Lachs-Forelle war wohl das Highlight, aber auch Lammsteaks mit Rosenkohl und weiteren Beilagen gehört zu meinen selbst zubereiteten Highlights. 

Getrunken: Kaffee, Tee, heiße Kiwi-Orange-Zitrone, Orangensaft. 

Gesehen: DVD's „African Queen“ (1951), „Badlands – Zerschossene Träume“ (1973), „Beim Sterben ist jeder der Erste“ (1972), „Charisma – Das Ende beginnt!“ (1999), „Der Smaragdwald“ (1985, Bericht folgt), „Logan's Run – Flucht ins 23. Jahrhundert“ (1976), TV: „Hart, aber Fair“ über Stadt-Land-Unterschiede, Corona-Karneval-Berichterstattung. 

Gehört: Musik von den Einstürzenden Neubauten, Laibach, Lana Del Rey, Lean Year, Me And That Man, P. J. Harvey, Pomegranate. 

Gefühlt: Montag/Dienstag subjektiv ziemlich krank, habe mich krank schreiben lassen. Bronchitis ist die Diagnose. Speziell jetzt am Wochenende geht es mir aber schon deutlich besser. 

Fazit: krankheitsbedingte 1-Arbeitstag-Woche mit reduzierten Außenaktivitäten.

Samstag, 13. November 2021

Filmkonserve: Michael Anderson's „Logan's Run – Flucht ins 23. Jahrhundert“

Der britische Regisseur Michael Anderson hat zwischen 1949 und 1999 massenhaft Filme gemacht, darunter diverse bekannte Filme wie „In 80 Tagen um die Welt“, „1984“ und „Der Seewolf“. 

Auch der in Deutschland unter dem Titel „Flucht ins 23. Jahrhundert“ bekannt gewordene Film war ein Riesenerfolg. Er basiert sehr lose auf einen Roman (1967) von William F. Nolan, den dieser nach dem Film noch zu einer Trilogie erweiterte. Den Roman kenne ich aber nicht. 

Als dystopischer SF-Film aus dem Jahr 1976, den ich nun mindestens zum dritten Mal gesehen habe, kann der Film aus meiner heutigen Sicht 45 Jahre nach seiner Entstehung nur noch bedingt empfohlen werden. Er ist von Hollywood geprägt, hat erzählerisch nicht genug Tiefgang und in mancher Hinsicht agieren die Schauspieler*innen eindeutig zu naiv. Dennoch, es ist Science Fiction pur und durchaus bemerkenswert, welche Themen bereits vor ca. 45 Jahren aktuell waren. 

Die Umwelt soll zerstört sein, die Menschen leben in einer Stadt unter einer Kuppel, die Gesellschaftsstruktur ist freizügig und rigide zugleich. Man sieht, dass man Liebesgespielinnen einfach bestellen kann und sie mit dem Fahrstuhl in der Wohnung ankommen, andererseits darf man nur 30 Jahre alt werden. Dann gibt es einen gefeierten öffentlichen Wiedergeburtsritus in einer Arena. Die Menschen glauben alles, in Wirklichkeit ist es jedoch ein Tötungsritual und die Umwelt, die keiner mehr gesehen hat, ist keineswegs tödlich verseucht. Das Regime, das die Menschen verwaltet, kommt als sexy Frauenstimme aus den Lautsprechern, fast wie Ansagen in unserer Straßenbahn. 

Aber es gibt Abtrünnige und Menschen, die sich dem Ritual zu entziehen gedenken. Sie werden von den Ordnungskräften gejagt, getötet oder entkommen über eine legendäre geheime Zuflucht. Doch auch diese erweist sich als Todesfalle. Der Protagonist der Geschichte kann der Todesfalle jedoch zusammen mit einer Frau entkommen und gelangt in eine Wildnis, die zu den zugewachsenen Ruinen von Washington führt. Sie treffen dort einen alten Mann (Peter Ustinov), der in den Ruinen mit seinen Katzen lebt. Diese Begegnung hinterlässt den größten Eindruck im Film. 

Autokratische Systeme kennen wir auch in der Gegenwart zu Genüge, dazu bedarf es keiner Kuppeln oder unterirdischer Silos, bewachte Grenzen reichen aus. Sich autokratisch entwickelnde Gesellschaften unter Kuppeln oder in unterirdischen Silos, deren Machthaber aus Angst vor dem Kontrollverlust die Wirklichkeit verschleiern, waren jedoch ein beliebtes Thema der SF-Literatur. 

Mehr zum Film könnt ihr bei wikipedia nachlesen.

Mittwoch, 10. November 2021

Krank

Die Verschlechterung meines Gesundheitszustandes hat mich gestern zu einer Krankmeldung und einen Besuch bei meiner Internistin getrieben. Im Kopf und an den Ohren verspürte ich neu etwas Druck und einen anomalen Zustand, vermutete auch erstmals etwas Fieber, der starke Schnupfen vom Vortag war hingegen abgeflaut.

Wenn man heutzutage in eine Arztpraxis geht und am Empfang eine schwere Erkältung gesteht, fliegt man direkt wieder raus und bekommt einen Spezialtermin. Und wird dann später empfangen mit Schutzkleidung, die einem verfilmten Seuchendrama nicht mehr sehr unähnlich ist.

Wir haben nicht über Corona gesprochen, es wurde kein Fieber festgestellt, und diagnostiziert wurde eine akute Bronchitis. Ergebnis war dann eine Krankschreibung, die auch den gesamten Rest der Woche umfasst und eine Sinupret-Verschreibung.

Heute geht es mir wieder etwas besser, vor allem im Kopf. Niesen, Schnupfen, Husten gibt es natürlich immer noch.

Bücherwelten: James Corey „The Expanse – Calibans Krieg“

Im Jahr 2014 las ich „Leviathan erwacht“. Ich dachte, daran kann ich ja mal wieder anknüpfen. „Caliban's War“, im Original im Jahr 2012 erschienen, ist Teil 2. 

Wie man bei wikipedia nachlesen kann, ist „James Corey“ nicht nur ein Pseudonym, sondern auch ein Autorengespann. Außerdem sieht man dort, dass der Expanse-Zyklus mittlerweile acht auch in Deutschland erschienene Bände hat (die ich nie gelesen bekomme). Seit Ende 2015 gibt es zudem eine TV-Serie, die mindestens 5 Staffeln hat und wahrscheinlich den Erfolg der Bücher dann noch beflügelte. 

Kommen wir zum Buch. Die Menschheit breitet sich im Sonnensystem aus, ist auf dem Mars und diversen Monden. Und es gibt massenhaft Raumstationen. Konfliktträchtig wie die Menschheit nun mal ist, gibt es Unabhängigkeitskriege. Und es gibt ein Virus, dass eventuell menschengemacht oder auch extraterrestrischen Ursprungs ist und als unkontrollierbare Waffe, verheerende Auswirkungen hat. Es verwandelt die Menschen in zombieartige schleimige Gesellen. 

Das ist der allgemeine Background, während „Calibans Krieg“ weitgehend auf Ganymed und in Raumstationen und Raumschiffen spielt. Die Geschichte wird aus der Perspektive mehrerer Personen erzählt, die im Laufe der Story räumlich auf einem kleineren bewaffneten Raumschiff zusammenfinden. 

Bei einerseits realitätsnaher Beschreibung diplomatisch-politischer Schachzüge und psychischer Befindlichkeiten ist der Roman andererseits auch tendenziell actionbetont bis hin zu der Schilderung einer kleineren Raumschiffschlacht. 

Im Ergebnis ist das Buch kurzweilig gut zu lesen, bietet aber weder stilistisch noch in der Ausgestaltung des Backgrounds allzu viel sensationell Neues. Ich hatte es kürzlich extra als Urlaubs-e-book gekauft. Das könnte mit dem preisgekrönten Band 3 der Saga (Locus Award) auch noch passieren.

Montag, 8. November 2021

Meine Woche (KW 44/21)

Getan: gefaulenzt, gearbeitet, eingekauft, im Viertel herumspaziert. 


>Herbstmotiv am Kartäuserwall, Köln-Südstadt<

Gedacht: alles shit. Und Impfen lassen müsste ich mich in näherer Zukunft auch mal wieder, beispielsweise gegen Grippe und spätestens im Januar gegen Corona. Vermutlich gibt es dann keine Termine. 

Gelesen: in James Corey's Roman „The Expanse: Calibans Krieg“, im Kölner Stadtanzeiger und in der Eclipsed. 

Gefunden im öffentlichen Bücherschrank der Kölner Südstadt: Sujata Massey's Roman „Bittere Mandelblüten“. 

Gegessen: Suppenhuhn-Eintopf, Rindersteak mit Rosenkohl, gebratenen Zwiebeln und Champions, Kantinen-Standard-Kost. 

Getrunken: Kaffee, Tee, heiße Kiwi-Orange-Zitrone, Orangensaft. 

Gesehen: DVD „Das Boot“, TV: es kamen ein paar gute Marktsendungen im WDR, weniger gute Corona-aktuell-Berichte, Tatort.

Gehört: Musik von Kammerflimmer Kollektief, King Crimson, Klone, Laibach, Pit Er Pat, P. J. Harvey. 

Gefühlt: die Erkältung (Niesen, Schnupfen, Husten) ist leider schlimmer geworden, weshalb ich auch beabsichtigte Kinobesuche gestrichen habe. 

Fazit: wettermäßig wenig begeisternde 4-Tage-Woche mit erkältungsbedingt reduzierter Aktivität.

Sonntag, 7. November 2021

Sound-Welten (09/2021

Ich habe – schon vor meinem Urlaub - bei spotify wieder einige Alben geprüft. Ich denke nicht, dass ich diese Werke „haben“ muss. 

Meer. Album: Playing House (2021). Zweites Album einer norwegischen Art-Pop-Prog-Band mit Man/Lady am Micro. „Ein rundum geglückter Ausflug in breitwandigen, orchestralen Pop, der leise wie rockige Töne nicht ausspart“, meint musikreviews. Mir selbst ist der Sound allerdings zu opulent-expressiv und unruhig. SHR: 12 T – 36 T. WD: n.v. 

Neil Young & Promise Of The Real. Album: Paradox (2018). Beginnend 1968 und spätestens seit 1969 in den Charts, hat Neil Young inzwischen Dutzende von Alben veröffentlicht. Ich selbst habe nur wenig von ihm und sicher nichts halbwegs Aktuelles. Das vorliegende Album ist der Soundtrack eines gleichnamigen Films, der hierzulande wahrscheinlich nicht im Kino lief. Der Sound ist mal typisch ruppig, hat aber auch viele akustische Balladen mit Country-Touch und instrumentale Miniaturen. Kann man anhören, sag ich mal. SHR: 131 T – 413 T. WD: 410/Tag. 

Ougenweide. Album: Wol mich der Stunde (2004). Was Altes! Das Album dieser deutschen Mittelalter-/Folkrock-Band mit Man/Lady am Micro enthält bislang unveröffentlichte Liveaufnahmen aus den Jahren 1970 bis 1985. 1980/81 war ich Anhänger der Band und kaufte drei ältere Alben. Live habe ich sie nie gesehen. Der Sound wirkt ruppiger und rythmischer als auf den Studio-Alben. Kann man anhören. Die Band existierte auch lange nach 1985 noch zeitweise in unterschiedlichen Besetzungen. SHR: 2 T – 8 T. WD: 38/Tag. 

The Pirate Ship Quintet. Album: Emitter (2019). Drittes Album einer britischen Post-Rock-Band. Hat auch lange elegische Stücke mit bis zu 17 min. Aber diese Musikrichtung will eben genau deshalb bei mir oft nicht so zünden, zumal Gesang rar ist oder fehlt. Eine vergleichsweise ruhige Platte. „Von einer schier atemberaubenden Intensität“, meint metal1.info. SHR: 9 T – 18 T. WD: n.v. 

Quidam. Album: The Time Beneath The Sky (2002). Was Altes! Seinerzeit drittes Studio-Album einer polnischen Progressive-Rock-Band mit Lady am Micro. Lange dort gesucht, neuerdings auf spotify zu finden. Stilistisch sehr harmonischer, ausgereifter Sound, manchmal aber auch etwas kitschig. SHR: 1 T. WD: n.v. 

RPWL. Album: Tales from Outer Space (2019). Als Pink-Floyd-Cover-Band begonnen, hat sich RPLW seit iher ersten Veröffentlichung im Jahr 2000 längst „selbständig“ gemacht, kann und will ihre stilistische Nähe zu Pink Floyd aber nicht verbergen. Ich kenne die Band schon ziemlich lange flüchtig, fand aber immer nur einzelne Songs gut. Im Ergebnis gilt das auch für dieses neue, zehnte Album der Band. Melodisch, gefällig, aber aus meiner Sicht eben auch ohne große Spannungselemente. SHR: 87 T – 504 T. WD: 16/Tag. 

Schandmaul. Album: Artus (2019). Zehntes Album dieser Mittelalter-Rock-Band, die hier auf CD 1 in Richtung rifflastigen Metal-Folk-Rock tendiert. Die letzten drei Alben schafften es bis auf Platz 1 oder 2 der deutschen Charts. CD 2 ist episch-pathetisch instrumental, könnte zu einem cineastischen Heldenepos passen. Nun, wer's mag. SHR: 63 T – 707 T. WD: 201/Tag. 

Tvinna. Album: One - In The Dark (2020). Debut-Album einer deutsch-niederländischen Lady-Band im Faun-Umfeld, die hier im mystisch angehauchten Dark Ambient und Neo Folk mit viel Synthesizer und Drumloops zu Hause ist – dazu getragene, oft schamanenartige, mehrstimmige Gesänge. Anspieltipp: „The Gore“. „Eher düster rockende Klangkunst“, meint metal. Vor 15 Jahren hätte mir das wohl gefallen. SHR: 5 T – 73 T. WD: n.v. 

Uhlenflug. Album: Dulcis Amor (2019). Zweites Album einer ruhigen deutschen, traditionell orientierten Mittelalter-Folk-Band mit Minne/Mann am Micro, die leider völlig unter dem Radar fliegt. Die Alben gibt’s vermutlich nur im Eigenvertrieb, aber immerhin kann man sie bei spotify inzwischen anhören – was beim ersten Album lange nicht der Fall war. Oft schöne Songs, falls gesungen wird. Live auf Mittelalter-Märkten vermutlich dennoch interessanter. Sie sollten die Jahrmarkt-Atmosphäre auf ihren Alben noch etwas reduzieren. „Uhlenflug entführen den Hörer in ihre eigene Klangwelt, die viel zu bieten hat, aber jenseits der lauten Marktsäcke und dem wilden Trubel anderer Bands liegt“, sagt durchgehoert. SHR: 1 T. WD: n.v. 

Vienna Circle. Album: Secrets of the Rising Sun (2021). Wahrscheinlich mehr Solo-Projekt als Band ist diese britische Progressive-Rock-Formation. Drittes Album. Manchmal melodische Stromgitarren, manchmal eher agressiv, manchmal auch wenig überzeugend, insbesondere beim Gesang. Hierzulande wenig bekannt. SHR: 3 T – 4 T. WD: n.v. 

Wudewuse. Album: Northern Gothic (2020). Auch hier: mehr norwegisches Solo-Projekt als Band. Zweites Album. „Nette Scheibe für Liebhaber des skandinavischen Folk-Prog“, meinen die babyblauen-seiten. SHR: 1 T. WD: n.v. 

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (= 1 T) je Song. Indikator für relative Bedeutung im Musikmarkt. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. Indikator für relative Bedeutung im deutschsprachigen Raum. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs.

Filmkonserve: Wolfgang Petersen's „Das Boot“

Ich habe gestern mal geschaut, ob ich meine „Filmanlage“ noch ans Laufen bekomme. Es klappte ganz gut, ich musste nur eine Batterie in der Fernbedienung des Beamers austauschen. Ansonsten ist anzumerken, dass ich dringend vorrangig ins Kino müsste, aber erkältungsbedingt darauf verzichtete und dafür diesen langen Film anschaute. 

„Das Boot“ ist ein Meilenstein des deutschen Kriegsfilms, den ich immer wieder mal gucken könnte, aber es ist nunmehr schon wieder 9/10 Jahre her, dass ich ihn zuvor zuletzt sah, und das war eine lange TV-Version von 1985 und nicht der dreieinhalb-stündige Director's Cut (1997), den ich mir gestern wieder einmal angesehen habe. 

Grundlage des Films ist ein Buch des verstorbenen Lothar-Günther Buchheim aus dem Jahr 1973, in dem er seine Erlebnisse als Kriegsberichtserstatter auf mehreren U-Booten während des 2. Weltkrieges verarbeitete. Auch im Film kommt der Kriegsberichtserstatter (Herbert Grönemeyer) vor, der hier mit auf Feindfahrt in den Atlantik auszieht und Todesängste im Wasserbombenhagel ausstehen muss. Er ist aber nicht Ich-Erzähler wie im Buch. 

In dem Film stimmt aus meiner Sicht alles: die Darsteller*innen, die Dialoge, die Filmmusik von Klaus Doldinger mit ihrem berühmten Leitmotiv, die Atmosphäre, der Spannungsaufbau im U-Boot, die Technik. 

Gestern Abend dachte ich vornehmlich noch, dass die Mannschaften solcher U-Boote schon ziemlich perfekt mechanisch ausgebildet gewesen sein müssen. Während der Wasserbombenangriffe geht unglaublich viel kaputt im U-Boot. Das muss man erst mal alles reparieren können. Und manchmal wurde es ja auch ziemlich knapp mit den Luftreserven. 

Als Charakterprofil sehr beeindruckend ist insbesondere die Rolle des Kapitäns (Jürgen Prochnow). Andere lästerten daher auch, dass ihnen solche Führungspersönlichkeiten nie im richtigen Leben begegnet wären. 

Mehr zum Film könnt ihr bei wikipedia nachlesen.

Montag, 1. November 2021

Meine Woche (KW 43/21)

Getan: noch Urlaub gehabt. In den französischen Städten Besançon, Belfort und Strasbourg übernachtet. Festungen und Stadtleben erkundet. In Strasbourg vorzugsweise am Fluss (Ill) spazieren gegangen. Am Samstag nach Köln zurückgekehrt, um noch ordentlich einkaufen zu können.


>Strasbourg - gesehen vom Vauban-Stauwerk<

Gedacht: ich bin zurück in ein Land mit deutlich höheren Corona-Zahlen gereist; kaum in Deutschland ist Corona wieder ein Tagesthema in den Medien. Im Urlaub blieb ich verschont, da ich nicht eine Minute TV geschaut habe. In Spanien gab es keinerlei erkennbare Beschränkungen im Alltagsleben, in Frankreich musste ich öfter mal meinen digitalen Covid-Pass vorzeigen. Das funktionierte ausnahmslos. Wettertechnisch war das Timing des Urlaubs hervorragend; der Regen in Köln heute hat auch Frankreich erreicht.

Gelesen: in James Corey's Roman „The Expanse: Calibans Krieg“, im Kölner Stadtanzeiger und in der Eclipsed.

Gegessen: oft Rohkostsalate, in Köln erst einmal ein Huhn mit Leber und Herzen und viel Gemüse zubereitet.

Getrunken: Kaffee, Tee, Orangensaft, Grapefruitsaft, Lemon Fanta, meist belgisches Bier.

Gehört: Musik von Julian's Treatment, Kammerflimmer Kollektief, Picastro, Pink Floyd.

Gefühlt: zufrieden, da die Reise planmäßig beendet werden konnte; allerdings waren die letzten Tage speziell morgens sehr kühl, weshalb ich jetzt eine sich hoffentlich moderat entwickelnde Erkältung mit etwas Schnupfen auskurieren muss. Daher auch der Huhneintopf.

Fazit: gelungene Woche.


Sonntag, 31. Oktober 2021

Bücherwelten: Ann Leckie's Roman „Die Mission“

Dieser Roman (orig.: Ancillary Sword, 2014) einer US-amerikanischen Schriftstellerin ist der zweite Roman der Maschinen-Trilogie. 

Man sagt, wie im derstandard nachzulesen ist, das Buch hätte ein typisches "Middle Book Syndrome", das heißt, es bringt die Trilogie nicht voran. In der Tat passiert verhältnismäßig wenig, es werden Kleinkonflikte auf einem anderen Planeten gelöst, zu dem die Protagonistin mit ihrem neuen Raumschiff geschickt wird. Manchen Kritiker*innen wird in diesem Band eindeutig zu viel Tee bei zu vielen konfliktlösenden Gesprächen getrunken. 

Gleichwohl kann ich festhalten, dass sich das Buch immer noch ansprechend und flüssig lesen lässt und auch Kleinkonflikte bei detailreicher Auseinandersetzung mit der Sache stilvoll aufbereitet sein können. Deshalb plane ich, irgendwann auch noch den dritten Band zu lesen.

Samstag, 2. Oktober 2021

Meine Woche (KW 39/21)

Getan: gearbeitet, eingekauft, Reisevorbereitungen getroffen. Gedacht: langsam wird man zu alt, um auf Reise zu gehen. 

Geappt: CovPass, SpTH. 

Gesehen: im TV gelegentlich die Tagesschau, Quarks, Tierfilm Kasachstan. 

Gelesen: im Kölner Stadtanzeiger, in der Eclipsed und der Deadline. 

Gefunden im öffentlichen Bücherschrank der Kölner Südstadt: Perihan Magden's Roman „Zwei Mädchen“, Pramoedya Ananta Toer's Roman „ Garten der Menschheit“. 

Gegessen: meist Standard-Kost, aber Aldi hatte auch frische Wels-Filets, von denen ich eines gebraten habe. 


>Café Nimmersatt, Darmstädter Straße, Köln-Südstadt. Habe ich heute zwecks Entspannung mal besucht, Kirschstreuselkuchen gegessen und Kaffee getrunken.<

Getrunken: Kaffee, Kölsch, Orangensaft. 

Gehört: Musik von Jarboe & Helen Money, Jess and the Ancient Ones, Johanna Borchert, Piano Magic, Piano Meets Vibes, Picastro, Pili Pili, Pink Floyd. 

Gefühlt: mitunter stark genervt. 

Fazit: mittelprächtige, klimatisch zu kühle 4-Tage-Woche.

Montag, 27. September 2021

Meine Woche (KW 38/21)

Getan: gearbeitet, eingekauft, im Kino gewesen, meine Internistin besucht, 4 Fenster geputzt, gewählt. 


Gedacht: immerhin hat die CDU einen Denkzettel bekommen, wenn ich mit dem Wahlergebnis auch nicht so wirklich zufrieden bin. Über die bemerkenswert lange Schlange am Wahllokal habe ich mich schon gewundert, da es doch hieß, 50 % der Wähler hätten Briefwahl gemacht. Ich kann mich an keine Wahl erinnern, wo mal mehr als 1-2 Personen vor mir dran waren, heute waren es etwa 15 Personen.

Gesehen: im Kino „Curveball“, im TV gelegentlich die Tagesschau sowie einen Großteil der Politiker-Endrunde im Ersten und Kommentierungen zum Wahlergebnis. 

Gelesen: in C.E. Bernard's Roman „Das Lied der Nacht“, in Kurban Said's Roman „Ali und Nino“, im Kölner Stadtanzeiger und der Deadline. 

Gegessen: Standard-Kost. 

Getrunken: Kaffee, Wasser, Orangen- und Blutorangensaft. 

Gehört: Musik von Jarboe, Phideaux, Photek, Pressure Drop, Princehorn Dance School, Psapp. 

Gefühlt: oft zu müde. 

Gekauft: nichts > 20 €. 

Fazit: mittelprächtige, klimatisch leidlich schöne 5-Tage-Woche.

Im Kino: Curveball

Johannes Naber erzählt in seiner Politsatire, wie es in 2003 zu dem US-Angriff auf den Irak kam und welche Rolle dem deutschen Bundesnachrichtendienst dabei zukam, der den Amerikanern – glaubt man dem Film – eine Skizze mobiler Giftgasfabriken zukommen liess, die dort nur noch aufgehübscht werden mussten. Alles war frei erfunden von einem irakischen Asylsuchenden, der nach jedem Strohhalm griff, um nicht abgeschoben zu werden, in Wirklichkeit aber nur in der Lebensmittelindustrie arbeitete. Der etwas boshaft gemachte Film gefiel mir ganz gut. 

Schwarze Komödie mit witzigen Dialogen und einigen skurrilen Momenten. Sebastian Blomberg und Thorsten Merten brillieren als „Wolf“ und „Schatz“ in den Hauptrollen“, meint der swr treffend. 

Auch die Milieuzeichnungen überzeugen.

Donnerstag, 23. September 2021

Im Kino: Je suis Karl

In Christian Schwochow's Film geht es um rechtsradikalen Terrorismus und um politische Selbstinszenierung auf der Bühne sowie videoverfilmt und veröffentlicht im Internet. Dabei wird ausgerechnet eine unmittelbar durch einen Paketbombenanschlag Betroffene zum Sprachrohr einer rechten, europaweit agierenden Bewegung. 

Visuell durchaus packend und stilistisch überzeugend erzählt, hapert es der Geschichte selbst an Nachvollziehbarkeit. Die sich anbahnende Liebesgeschichte - geschenkt. Die rechte Szene wird gut beleuchtet, aber ihre Motive bleiben verbal weitgehend im Dunkeln. Und das gilt erst recht für den Hauptprotagonisten, der sich am Ende von den eigenen Leuten erschießen lässt, damit seine Bewegung diesen "Mord" den Migranten oder Islamisten in die Schuhe schieben kann. Auf der anderen Seite ist bei Fanatikern und Verschwörungstheoretikern allerdings auch nicht zu erwarten, dass mutmaßlich vernünftig denkende Menschen deren Motive nachvollziehen können. Hier im Film werden sie aber nur am Rande überhaupt thematisiert, es geht mehr um die Inszenierung von Lügengeschichten und Meinungsmanipulation. 

Insgesamt ist es dennoch ein Film geworden, den man sich mal gut ansehen kann. 

Filmstarts spricht von einem „massiven Glaubwürdigkeitsproblem“.