Montag, 27. April 2020

Meine Woche (KW 17/20)

Getan: gearbeitet, eingekauft, gewandert in der Eifel bei Bad Münstereifel und bei Nettersheim (Bericht folgt). 

Gefühlt: meistens ganz gut, manchmal müde.

Gedacht: Masken tragen in betrieblicher Teeküche und Toilette? Ob das sinnig ist? Herr Schäuble hat festgestellt, der Schutz der Menschenwürde schließe nicht aus, dass wir sterben müssen. Das gefiel mir soweit ganz gut, denn es ist in der Tat nicht gesichert, wo nun genau die tatsächlichen Schäden der Corona-Kriese liegen werden, und es kann aus meiner Sicht nicht dauerhaft jedes Risiko einer möglichen Weiterverbreitung des Virus durch Gegenmaßnahmen ausgeschlossen werden. 

Gegessen: wieder öfter mal Spargel (mit Kartoffeln, Kochschinken, gebratenen Zwiebeln und Pilzen). Außerdem gab es leckere Gulaschsuppe in der Kantine. 

Getrunken: Kaffee, Gaffel Kölsch, Wasser. 

Gesehen: DVD „The Legend of Gingko, II“, oft auch Tagesschau und Corona Extra sowie einen Tatort. 

Gehört: Musik von L'Ame Immortelle, Lampshade, Lan Xang, Lars Moeller, Laughing Clowns.

Gelesen: in Laksmi Pamuntjak's Roman „Alle Farben rot“ und in Leonid Solowjow's Roman „Die Schelmenstreiche des Hodscha Nasreddin“, ansonsten im Kölner Stadtanzeiger, in der Eclipsed und im Greenpeace Magazin. 

Gekauft: nichts > 20 €. Aber ein paar Stoff-Masken. Leider weiß man da nicht sicher, ob sie passen. Man darf die Masken ja nicht anprobieren. 



Fazit: lockere 4-Tage-Woche bei oftmals sehr schönem April-Wanderwetter.

Eine Eifel-Wanderung bei Bad Münstereifel

Am letzten Donnerstag hatte ich mir wegen des schönen 23-Grad-Tages kurzfristig frei genommen, um in der Eifel zu wandern. 


Hier wird noch der Link zu meinem ausführlicheren Bericht bei Unterwegs.Nahweh.Fernweh nachgereicht.

Sonntag, 26. April 2020

Filmkonserven: The Legend of Gingko I, II

In Süd-Korea sollen diese Filme von Park Je-Hyun recht erfolgreich gewesen sein und ein Millionen-Publikum ins Kino gelockt haben. Vor 12/13 Jahren sah ich diese Filme schon einmal. 

„The Legend of Gingko, I: Das Schwert des Himmels“ (2000) ist eine „Koreanische-Mittelalter-Schwarte“ um zwei sich feindlich gesonnene Völker. 

Mittelalter-Kitsch, Kostümkitsch, Liebeskitsch, Kampfgetümmel, pathetischer Sound – und eine ziemlich einfach gestrickte Story um Treue, Hass, Rache, Magie. Aus meiner Sicht ist die Geschichte ohne viel Leben inszeniert.

„The Legend of Gingko, II: The Gingko Bed“ (1996) ist stilistisch und storytechnisch interessanter. Auch die Figurenzeichnung der Hauptprotagonisten ist detaillierter. 


Im Film geht es um zwei Geister aus dem Zwischenreich, die ins reale Leben des 20. Jahrhunderts eindringen und dort zeitweilig von Menschen Besitz ergreifen. Ewige und unerfüllte Liebe sind der Hauptantrieb der Geister für ihr Tun. 

Ein altes Bett aus Gingko-Holz, das ein Kunst-Dozent ersteht, ist das Versteck einer Geisterfrau. 

Durch böse Träume und reale, auch blutige  Ereignisse werden der Dozent und seine Freundin, die als Ärztin arbeitet, in den bereits 1000 Jahre währenden Liebes- und Eifersuchtsstreit der beiden Geister hineingezogen. 

Am besten ist an diesem Film jedoch vielleicht die asiatische Filmmelodie. 

Dienstag, 21. April 2020

Eine vernebelte Eifel-Wanderung unweit von Mechernich

Am Sonntag benutzte ich mal wieder einen Zug – natürlich nur mit Schutzmaske. 

Die Sonne kam erst hervor, als die Wanderung schon vorbei war. Allerdings kann auch eine leicht vernebelte Stimmung ganz ansprechend sein:  


Bei Unterwegs.Nahweh.Fernweh zeige ich mehr Eindrücke von der Wanderung und der Landschaft.

Sonntag, 19. April 2020

Meine Woche (KW 16/20)

Getan: gearbeitet, eingekauft, ab Samstag wieder Bahn gefahren, gewandert in der Eifel zwischen Scheven und Mechernich (Bericht folgt). 

Gefühlt: meistens ganz gut, an manchen Abenden aber auch sehr müde. 

Geändert: Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel habe ich wieder zugelassen, nachdem ich am Freitag vor allem zu diesem Zweck Schutzmasken gekauft habe. Es ist mir in Köln einfach „zu eng“, weshalb ich heute auch in der Eifel gewandert bin. 

Gekauft: nichts > 20 €. Habe aber mit Atemschutzmasken, Feigenbaum und Mausefalle einige Dinge gekauft, die ich zuvor noch nie gekauft habe. 

Gegessen: häufiger Spargel (mit Kartoffeln, Kochschinken, gebratenen Zwiebeln und Pilzen).

Getrunken: Kaffee, Wasser. 

Gesehen: DVD „The Legend of Gingko, I“ (Bericht folgt), oft auch Tagesschau. 


>Lost Place in Köln-Marienburg<

Gehört: Musik von Lali Puna, L'Ame Immortelle, Lampshade, Nick Cave & The Bad Seeds, Oh Wonder. 

Gelesen: in Laksmi Pamuntjak's Roman „Alle Farben rot“ und in Leonid Solowjow's Roman „Die Schelmenstreiche des Hodscha Nasreddin“, ansonsten im Kölner Stadtanzeiger, in der Eclipsed und in der Deadline. 

Fazit: lockere 4-Tage-Woche bei oftmals sehr schönem April-Wetter.

Feigenbaum und Mausefalle

Ich war am Samstag in Hürth im Bauhaus-Gartencenter – ein Grund, am Tage zuvor schon mal mehrere Atemschutzmasken zu kaufen, denn seit Wochen bin ich schon nicht mit der Straßenbahn gefahren und diesmal war das geplant.

Neben 3 Tomaten- und 2 Paprika-Pflanzen kaufte ich auch diesen kleinen Feigenbaum:


Außerdem kaufte ich noch eine Mausefalle: 


Die Mausefalle habe ich zu Hause mit einem 1-Kubikzentimeter-Stück österreichischen Bergkäse bestückt und auf dem Balkonboden platziert. Wir werden sehen, sage ich mal. 

Da heißt es doch auf der Packung, man solle die gefangene Maus mindesten 1 km vom Fangort entfernt freilassen – und zuvor alle 4 Stunden kontrollieren, ob schon eine Maus gefangen ist.

Samstag, 18. April 2020

Atemschutzmasken

Ich habe gestern 3 Atemschutzmasken in einer Apotheke gekauft, 2 blaue Masken des einfachen, preisgünstigen Typs und eine teurere (7,95 €), weiße Maske. 


>An der Beschaffung einer visuell ansprechenden, z.B. schön roten Maske, muss ich noch arbeiten.< 

Mit einer der einfachen Masken habe ich heute den ersten Praxistest gemacht, ich war Einkaufen. 

Hmm, es kann warm werden unter der Maske, auch können die Brillengläser beschlagen, wenn man ungeschickt ausatmet.

Montag, 13. April 2020

Meine Woche (KW 15/20)

Getan: gearbeitet, eingekauft, hier in Köln mehrmals spazieren gegangen (Bericht folgt), diverse Filmkonserven noch einmal angeschaut. 

Gefühlt: meistens ganz gut, auch wenn ich meine Ärztin besucht habe, um neue Blutverdünnungstabletten und das asthmatische Medikament Budosonid zu ordern. Sie hegte gewisse Zweifel, ob dies das richtige Medikament sei. Nur weil ich es schon vor 3/4 Jahren mal hatte, bedeutet in der Tat nicht, dass es jetzt auch das richtige Medikament ist. Ich werde mal genauer beobachten, ob es wirklich hilft.

Gefaulenzt: am Mittwoch Nachmittag und an den Ostertagen auf dem Balkon. Am Mittwoch war Vodafone in allen Wohnungen, um die TV-Kabelsteckdose auszutauschen (Aufrüstung), und das mitgeteilte Zeitfenster lag von 9 – 15 Uhr. Sie kamen ungefähr um 13 Uhr zu mir. 

Gesperrt in Eigenregie: noch immer die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. 



Gedacht: ich probe lesend oder sinnierend das Seniorendasein auf dem Balkon und mit kleineren Einkäufen und Spaziergängen draußen. Das beunruhigt mich, vielleicht komme ich nie wieder in die Gänge? 

Gekauft: nichts > 20 €. 

Gegessen: den ersten Spargel (mit Kartoffeln, Kochschinken, gebratenen Zwiebeln und Pilzen), gelegentlich auch Eis. 

Getrunken: Kaffee, diverse Tees, Wasser. 

Gesehen: DVD's „Django“, „Irma La Douce“, „Die purpurnen Flüsse“, oft auch Tagesschau und einen Tatort.  

Gehört: Musik von Lacrimosa, Lady Besery's Garden, Lali Puna, Neurosis, Nick Cave & The Bad Seeds, Nucleus Torn - und diverse Alben bei spotify geprüft.

Gelesen: Yasmina Khadra's Roman „Die Lämmer des Herrn“ beendet, ansonsten im Kölner Stadtanzeiger, in der Geographischen Rundschau und in der Deadline. 

Fazit: lockere 3-Tage-Woche bei sehr schönem April-Wetter.

Bücherwelten: Yasmina Khadra's „Die Lämmer des Herrn“

Als 1992 der sich abzeichnende Sieg der islamistischen Bewegung in Algerien unter Druck des Militärs zu deren Verbot führte, gingen die Islamisten in den bewaffneten Untergrund. Knapp 10 Jahre lang herrschten in Algerien daraufhin bürgerkriegsähnliche Zustände. 

Der unter vorgenanntem Pseudonym und dem Titel „Les Agneaux Du Seigneur“ 1998 erschienene Roman eines algerischen Offiziers schildert, wie in einem algerischen Dorf innerhalb weniger Monate die gesellschaftliche Ordnung zusammenbricht und islamistischer Terror einzieht. Anfangs ist es noch Propaganda, später geschehen meist nachts Morde und Greueltaten. Opfer sind in der Regel meist Repräsentanten des Regimes oder der zuvor herrschenden Klasse, später auch Andersdenkende, die oft durch Spitzel verraten werden (im Buch durch einen Zwerg). 

Sowohl der Bürgermeister samt seiner Familie, als auch der alte Iman, Polizisten und Briefträger inklusive Frauen und deren Kinder fallen dem Morden zum Opfer. Folgt man den im Buch geschilderten Motiven, bildet der Islam nur ein Deckmäntelchen für die wahren Motive der Mörder, die mit Rachsucht, Habgier und Neid in Verbindung gebracht werden. 

Im Prinzip gewinnt man einen Eindruck, wie es gewesen sein könnte. Vorsicht in der Bewertung bzw. in der Verallgemeinerung der Geschehnisse ist jedoch geboten, führte doch das Regime selbst einen schmutzigen Krieg gegen die Aufständischen. In späteren Phasen des Bürgerkrieges war gänzlich unklar, ob im konkreten Einzelfall islamistische Gruppen, Sicherheitskräfte, lokale Warlords oder auch schlicht Kriminelle für eine Greueltat verantwortlich waren (Quelle: wikipedia). 

Tendenzliteratur im besten Sinne“, meint Herr PlaisierAus meiner Sicht ein finsteres Buch.

Von einer freien touristischen Reiseplanung in Algerien ist man auch heute noch Lichtjahre entfernt. Polizeilicher Begleitschutz wird empfohlen, wenn man vielleicht mal in die Berge oder in die Sahara will.

Sonntag, 12. April 2020

Mein Flieder

Ein Balkonmotiv:



Den Fliederstrauch habe ich im letzten Jahr gekauft. Aber jetzt blüht er endlich mal.

Heute saß ich wieder so um die zwei Stündchen auf dem Balkon, las in einer Geographischen Rundschau. 

Warum nur zwei Stündchen? Nun, ich muss bis in die frühen Nachmittagsstunden warten, denn in der direkten Sonne war es viel zu heiß.

Filmkonserve: Mathieu Kassovitz' „Die purpurnen Flüsse“

Der Regisseur erzählt in seinem im Jahr 2000 nach einem Roman von Jean-Christophe Grangé (1997) entstandenen Thriller von grausamen Ritualmorden in einer kleineren französisch-alpinen Stadt, die die örtliche Polizei und einen Spezialisten (Jean Reno) aus Paris auf den Plan rufen. Die Spuren deuten auf die Eliteuniversität des Ortes, kommen doch die nacheinander gefundenen Opfer von dort. Die Spuren sind zugleich auch Wegweiser zur nächsten Leiche. 

Der Film, den ich vor 12/13 Jahren schon mal sah, beginnt sehr spannend mit dunklem Soundtrack und der Untersuchung der Befunde an der ersten Leiche (Schnitte, abgehackte Hände, Glasaugen), die in fötaler Stellung in einer Felswand gefunden wird. 

Leider kann der Film mit zunehmender Dauer aus meiner Sicht nicht halten, was er verspricht, wird die Story doch etwas krude um Inzest und verbotene eugenische Herrenmenschen-Experimente in der Universität und die Rache einer Frau gestrickt, ohne das die Zusammenhänge und deren Motive nachvollziehbar ausgerollt werden. Auch die Charaktere und die Polizeiarbeit vermitteln nicht übermäßig viel Tiefgang. 

Der Film war relativ erfolgreich (wikipedia) im Kino, aus irgendeinem Grund sah ich ihn aber damals nicht im Kino.

Sound-Welten (03/2020)

Ich habe bei spotify mal wieder einige Alben geprüft, aber wirklich überzeugen konnte mich davon nichts. 

Nochnoy Dozor. Album: Nochnoy Dozor (2018). Debut-EP einer griechischen Band mit Ladies am Micro. Der Sound ist ambient-softrockig, mitunter auch düster-doomig. An einer insgesamt stimmigen Linie muss wohl noch gefeilt werden. SHR: 1 T. WD: n.v. 

Oehl. Album: Über Nacht (2020). Debut-Album eines österreichisch-isländischen Duos. „Deutschsprachiger Pop mit lyrischem Anspruch“, meint laut. Soft-romantisches Radio-Liedermacher-Gedudel aus meiner Sicht. SHR: 37 T – 603 T. WD: n.v.

Psychotic Waltz. Album: The God-Shaped Void (2020). Fünftes Album einer US-amerikanischen Progressive-Metal-Band, das nun nach etwa 25 Jahren Pause entstand und direkt auf Platz 9 der deutschen Charts einstieg. Melodisch-epischer Stil. Man sagt, das Album sei ein würdiger Nachfolger geworden. Songs meist in der 5-Minuten-Kante, dafür bemerkenswert vielschichtig. Kann man gut anhören, sage ich mal. SHR: 18 T – 119 T. WD: 50/Tag. 

Rosalie Cunningham. Album: Rosalie Cunningham (2019). Debut-Album einer britischen Psychedelic-Rock-Lady, die allerdings vorher schon als Sängerin der Rockband Purson zwei Alben ablieferte. Mitunter hört sich ihr neues Solo-Album sehr cineastisch an, besonders auch auf dem 14-minütigem „A Yarn from the Wheel“. Einen theatralischen Hang hat sie aus meiner Sicht auch, etwas anstrengend. SHR: 17 T – 158 T. WD: 4/Tag. 

Syrinx Call & Isgaard. Album: The Moon On A Stick (2018). Zweites Album. „Sanfter, zudem noch mit leichtem New-Age-Touch versehener Prog ohne Ecken und Kanten“, ist auf den babyblauen-seiten nachzulesen. Aus meiner Sicht am interessantesten wohl noch, wo die Lady Isgaard singt, insbesondere auf „In A Daze“. Insgesamt aber oft viel zu wattebausch-kitschig. SHR: 1 T. WD: n.v. 

Taming The Shrew. Album: Cure (2019). Zweites Album einer Regensburger Band mit Lady am Micro. Sie machen Blues Rock mit etwas Psychedelic-Flair. Den Sound klingt angenehm altmodisch, und die Lady hat eine gute Stimme. SHR: 1 T. WD: 3/Tag. 

Vimma. Album: Meri Ja Avaruus (2019). Debut-Album einer finnischen Folk-/Progressive-Rock-Band mit Lady am Micro. Eigenwilliger, schon fast schräg-orchestral-jazziger Artrock-Sound – muss man drauf stehen, kann anstrengend sein. SHR: 1 T – 2 T. WD: n.v. 

White Coven. Album: Overseas (2018). Debut-Album einer spanischen Rock-/Progressive Rock Band mit Lady am Micro. Das hört sich mitunter stark nach 70er-Jahre-Sound an. Besonders der 11-minütige Titelsong kann episch überzeugen, die übrigen, deutlich kürzeren Tracks schwächeln aber etwas. SHR: 1 T – 2 T. WD: n.v. 

Young Chinese Dogs. Album: The Quiet & The Storm (2019). Drittes Album einer Münchner Folk-Pop-Band mit Lady und Männern am Micro. Fluffig, Talent kann man der Band und insbesondere der Sängerin wohl kaum absprechen, aber mir ist der Stil etwas zu „sonnig-poppig“. SHR: 3 T – 20 T. WD: 5/Tag. 

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (T) je Song. 
WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), 
n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs.

Samstag, 11. April 2020

Filmkonserve: Billy Wilder's „Irma La Douce“

Die Filmographie dieses bis Anfang der 1980er Jahre aktiven Regisseurs sagt mir sehr wenig. „Irma La Douce“ (1963) mag der einzige Film sein, den ich bewusst kenne, da ich die DVD vor 12/13 Jahren schon einmal sah. Die meisten seiner erfolgreichen Filme sind wahrscheinlich vor 1963 angesiedelt. 


Erzählt wird eine Geschichte, die in Paris und im Nutten-Milieu nahe der alten Markthallen spielt. Komödiantisch-melancholisch handelt sie von einem zunächst übereifrigen Polizisten (Jack Lemmon), der deshalb seinen Job los wird und mehr oder weniger zufällig und zunächst ungewollt zum Macker eines Mädchens (Shirley MacLaine) und ihres kleinen Hundes aufsteigt. 

Er verkleidet sich später als englischer Graf, bezahlt das Mädchen großzügig, so dass sie nur für ihn auf die Straße gehen muss. Doch das Geld dafür muss er sich in den frühesten Morgenstunden in den Markthallen hart erarbeiten. 

 Nun ja, ein romantischer 60er-Jahre-Film, gesellschaftliche und soziale Probleme verharmlosend, etwas naiv, schauspielerisch aber überzeugend. Am meisten interessieren aus meiner Sicht heute noch die alten Paris-Bilder und bei Hundeliebhabern vermutlich der Hund. Ich hatte "Schwierigkeiten", die 137 Filmminuten zu überstehen.

Freitag, 10. April 2020

Filmkonserve: Sergio Corbucci's „Django“

Dieser Film von 1966 gilt als einer der einflussreichsten Filme des Italo-Western-Genres. Der Protagonist (Franco Nero), wortkarg und Einzelgänger, zieht einen Sarg hinter sich her und schon anfangs wird er Zeuge in der Pampa des mexikanisch-amerikanischen Grenzgebietes, wie zwielichtige Gestalten eine wieder eingefangene schöne Frau (Loredana Nusciak, Miss Triest 1959) auspeitschen. Er legt die Banditen natürlich um und zieht mit der Frau und seinem Sarg in einen Bordell-Saloon der nächsten kleinen Stadt ein. 

Klar, im Salon gibt es bald das nächste Gemetzel, sitzt er dort doch mit tief heruntergezogenem Hut an einem Tisch, spielt mit sich selbst Karten, wird von seiner befreiten Schönheit beobachtet und bald von den Leuten des herrschenden, rassistischen und sadistischen Ranchers provoziert, die wie gewohnt abends in den Saloon einfallen. 

Nun, der Rancher lässt sich natürlich nicht lumpen und rückt am nächsten Tag mit Dutzenden seiner Kumpanen an. Doch der Fremde, der offenbar eine Rechnung begleichen will, hat seinen Sarg geöffnet und das dort aufbewahrte Maschinengewehr in Stellung gebracht. 

Die Geschichte geht noch weiter, gibt es doch noch eine andere mexikanische Räuberbande und Gold in einem mexikanischen Fort - und sie hat auch kein echtes Happy End. 

Ab 18. In diesem Film geht es um Ehre, Rache und Habgier harter, verfeindeter Männer und um Gewalt und Gegengewalt als vermeintlich einzige Lösungsstrategie. Dennoch kann der Film, den ich vor 12/13 Jahren erstmals sah, auch in einigen Dialogen punkten und gefällt mir insgesamt besser als die zuvor vorgestellten Filme „Rio Bravo“ (1959) und „The Wild Bunch“ (1969).

Dienstag, 7. April 2020

Eine weitere Coronazeit-Wanderung im Kölner Süden

Am Sonntag war der erste 20-Grad-Tag in diesem Jahr – und das auch noch bei strahlend blauem Himmel. Ich saß zunächst anderthalb Stündchen lesend auf dem Balkon, aber dann musste ich mal raus, mir die Beine vertreten. 

Ich nahm einen ähnlichen Weg wie in der Woche zuvor, diesmal aber nicht durch Raderberg und den Vorgebirgspark, sondern durch Randbereiche von Zollstock, in denen einige recht große Blöcke entstanden: 


In Raderthal gibt es ebenfalls Bereiche mit Hochhaussiedlungen in modellierter Parklandschaft: 


Den Militärring überquert dort über eine Brücke, eine Nadelöhr in Zeiten des gewünschten Social Distancing: 


Natürlich waren eine ganze Menge Menschen unterwegs, aber die 2-m-Distanzregel klappt im Grunde recht gut und im Äußeren Grüngürtel Kölns dann noch besser, da die Gegend doch recht weitläufig ist. 


Am Waldrand und über weite Rasenflächen bin ich zum Kalscheurer Weiher gegangen. Dort ist wieder etwas mehr los, aber dennoch Platz, sich mindestens in 5-m-Distanzen hinzusetzen. 


>Am Kalscheurer Weiher<


Vom Weiher ist es nicht weit bis zum Südfriedhof. Das ist einer der großen, weitläufigen Friedhöfe Kölns mit altem Baumbestand und ein paar monumentalen Gräbern. 


Auffälliger als diese Gräber sind jedoch die zahlreichen Grabsteine aus den beiden Weltkriegen, die oft in Form von Ornamenten angeordnet und in die Friedhofsgestaltung einbezogen sind. 


>Im unteren Bild sieht man den klar begrenzten englischen Friedhof. Es ist übrigens britisches Staatsgebiet, 1922 gekauft.<


Zurück ging ich dann quer durch Zollstock. Speziell am Höninger Weg, der zentralen Straße dort, ist die Bebauung jedoch relativ gesichtslos. Angenehmer ist es in vielen Nachbarstraßen:


>Theophanostraße, Köln-Südstadt<

Montag, 6. April 2020

Meine Woche (KW 14/20)

Getan: gearbeitet, eingekauft, hier in Köln gewandert (Bericht folgt), vergleichsweise viele Filmkonserven noch einmal angeschaut, am Sonntag das erste Mal in diesem Jahr anderthalb Stündchen auf dem Balkon gesessen und gelesen. 


>Auf dem Kölner Südfriedhof<

Gefühlt: abends manchmal zu müde, bei manchmal mäßigem Gesundheitszustand. Corona-deprimiert. 

Gesperrt in Eigenregie: noch immer die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. 

Gedacht: die nähere Zukunft sieht düster aus, aber das Wetter hat sich am Wochende deutlich gebessert. 

Gekauft: nichts > 20 €.

Gegessen: leckere Linsensuppe (Kantine) war evtl. das Highlight. 

Getrunken: Kaffee, diverse Tees, Wasser, Glühwein. 

Gesehen: DVD's „Amarcord“, „Jeremiah Johnson“, „Rio Bravo“, „The Wild Bunch“, im TV oft Tagesschau und „Quarks“ über den Corona-Virus. 

Gehört: Musik von Labradford, Lacrimosa, Neurosis, Nucleus Torn. 

Gefunden im öffentlichen Bücherschrank der Südstadt: Kien Nguyen's Roman „Im Schatten des Mangobaums“. 

Gelesen: in Yasmina Khadra's Roman „Die Lämmer des Herrn“, im Kölner Stadtanzeiger und in der Geographischen Rundschau. 

Fazit: manchmal flaue, zwar meist sonnige, aber bis Freitag auch ziemlich kalte Woche.

Filmkonserven: die Western „Rio Bravo“ und „The Wild Bunch“

Ich habe am Wochenende zwei alte Klassiker gesehen, die ich zuletzt vor 12 – 14 Jahren sah. 

Howard Hawks und Sam Peckinpah waren bekannte Western-Regisseure.

Howard Hawks' Western „Rio Bravo“ (1959) ist deutlich durch die US-amerikanischen Moralvorstellungen der 1950er Jahre geprägt. Der Protagonist (John Wayne) ist Sheriff und steht für Gerechtigkeit, Ehre und Mut, mit einer Frau kann er jedoch rein gar nichts anfangen. In diesem Film inhaftiert er in einem kleinen Nest einen Mörder, der im Saloon einen Mann erschossen hat. Der Mörder hat jedoch einen reichen Rancher als Bruder, der zahlreiche zwielichtige Gestalten gut bezahlt, um den Bruder zu befreien. 

Der Sheriff, zunächst nur von einem Trunkenbold und einem alten Mann unterstützt, muss das Gefängnis verteidigen. Als ein befreundeter Rancher erschossen wird, bekommt er jedoch von dessen Truppe Verstärkung. 

Der Film unterhält ganz gut, auch wenn er – schon seit Langem - ziemlich bieder wirkt. Es gibt aber auch eine schöne mexikanische Todesmelodie zu hören. 

Sam Peckinpah's Western „The Wild Bunch – sie kannten kein Gesetz“ (1969) ist hingegen tendenziell eher amoralisch. 10 Jahre haben da viel im Western-Genre ausgemacht. 

Dieser Film spielt 1914 und handelt von einer Banditen-Bande. Diese überfällt das Büro einer Eisenbahngesellschaft, doch es war eine Falle. Die meisten Bandenmitglieder können nach einer wilden Schießerei entkommen und flüchten nach Mexico. Im Auftrag eines Banditen-Generals überfallen sie einen Garnisionszug, wobei es ihnen um das Gold und dem General um die modernen Waffen geht. Doch nach dem erfolgreichen Deal kommt es zu einem Konflikt, in dessen Verlauf es im Basisquartier des Generals zu einem letzten bleihaltigen Showdown kommt – so ziemlich alle sterben. 

In diesem Film sind die Frauen meist Huren und einige werden im Laufe der zahlreichen wilden Schießereien sogar erschossen. 

Auch dieser Film unterhält ganz gut, es fehlt ihm jedoch an emotionalem Tiefgang. 

Ich werde beide Filme nun „ausmustern“, denn die Notwendigkeit und Wahrscheinlichkeit, sie noch einmal anzusehen, liegt unweit vom Nullpunkt entfernt.

Sonntag, 5. April 2020

Mein Balkon im März 2020

Der März war auch im letzten Jahr schon der Monat, in dem mein Birnbaum schön blüht. Los geht es meist in der zweiten Märzhälfte.


Ansonsten sieht man in der oberen Reihe die erste Malvenblüte des Jahres, die Zwerghyazinthen und meinen alten Rosmarinstrauch, der schwach violett blüht, rechts unten die Ringelblumen und darüber die gelben Narzissen. Letztere habe ich neu gekauft, die anderen Pflanzen waren auch im letzten Jahr schon da.

Aussäen bringt wohl nicht viel in diesem Jahr - zu viele Mäuse, sie finden jedes Korn, das man irgendwo in den Blumenkästen eingräbt.

Samstag, 4. April 2020

Filmkonserve: Sydney Pollak's „Jeremiah Johnson“

Der Regisseur, in 2008 gestorben, inszenierte diesen Film 1972. Vor 12/13 Jahren sah ich diesen Film schon einmal, hatte jetzt aber keinerlei Erinnerung an diesen Film, noch nicht einmal einen positiven Eindruck. Wie ich jetzt feststellte, ist der Film aber nicht schlecht, wenn auch vielleicht etwas aus der Zeit gefallen. Auch war man in den 1970er Jahren vielfach noch nicht so weit, Dramaturgie und Emotionen mit heutigen Stilmitteln aufzubereiten. 

Der Film fällt in die Rubrik „Eremiten- und Survival-Drama“. Herr Johnson (Robert Redford) ist ein Abenteurer, der sich – vielleicht um 1860 (?) - aufmacht, alleine in den Bergen der Rocky Mountains zu leben. Es geht also um greifbare Überlebenstechnik, vor allem sind die kalten, schneereichen Winter zu überstehen. Unser vor wenigen Tagen gestorbene Survival-Held Rüdiger Nehberg sei gegrüßt – vermutlich kannte er diesen Film. 

Der Protagonist trifft andere, zum Teil schon sehr alte, erfahrene Eremiten in den Bergen, kann von ihnen wichtige Tricks und Techniken lernen, insbesondere für die Jagd. Doch es gibt auch Indianer in den Bergen und die Beziehungen, Bräuche und Konflikte sind je nach Stamm sehr unterschiedlich. 

Als der Protagonist nach einem Überfall auf eine kleine Farm gezwungen ist, einen kleinen Jungen mitzunehmen und später in einer indianischen Zeremonie eine Indianerin zur Frau nehmen muss, siedeln sie sich irgendwo in den Bergen an, bauen eine Blockhütte. Später werden Frau und Kind von einer Gruppe Crow-Indianer, in deren Stammesgebiet er siedelt, ermordet. 

Der Protagonist verfolgt die Gruppe, nimmt Rache. Dieses Ereignis spricht sich rum und fortan werden Crow-Indianer jeweils einzeln losgeschickt, um dem Fremden aufzulauern und ihn zu töten. Der Protagonist denkt nicht daran, das Feld zu räumen, vielmehr wird es zu seinem Lebensinhalt, einen Angreifer nach dem anderen zu töten. 

Bei dem Film handelt es sich um eine sehr freie, mythologisierende Verfilmung von Lebensabschnitten des John Liver Eating Johnston, die nach wikipedia auf den um 1964 erschienenen Roman „The Mountain Man“ von Vardis Fisher sowie der Erzählung „Crow Killer“ von Raymond W. Thorp und Robert Bunker basiert.

Donnerstag, 2. April 2020

Filmkonserve: Federico Fellini's „Amarcord“

Dieser 1973 entstandene Film hat damals viele Preise gewonnen. Er spielt in den 1930er Jahren in Rimini, wo der Regisseur seinen Jugendzeit verlebte. Man kann den Film als nostagisch verklärtes, mitunter auch skurriles, loses Ensemble von Kleinstadterinnerungen betrachten, doch der Regisseur bezeichnete den Film nicht als autobiographisch. Manchmal wirkt der Film theatralisch, manchmal auch märchenhaft mit einem gewissen Hang zur satirischen Überzeichnung der Figuren oder Schauplätze (Schule, Kirchenbeichte). 

Aus heutiger Sicht am bemerkenswertesten finde ich noch die Darstellung der großfamiliären Beziehungen, die vielen Kinder und prunkhaften Feste. Aber der Film hat Längen, und er erzählt aus meiner Sicht eben auch nicht so wirklich eine stringente Geschichte, die mich fesseln oder berühren konnte.

Vor 12/13 Jahren sah ich diesen Film schon einmal.