Dienstag, 31. Dezember 2019

Im Kino: Motherless Brooklyn

Mit einem 63. Kino-Besuch habe ich gestern das Kinojahr 2019 nunmehr abgeschlossen. 

Edward Norton's Film nach einem gleichnamigen, etwa 20 Jahre alten Roman von Jonathan Lethem, der im New York der 1950er Jahre spielt, kommt als dunkler Privatdetektiv-Thriller daher. Hier wird eine kleine, eher schäbige Detektei mit wenigen Mitarbeitern in einen Fall von Korruption und Macht auf höchster städtischer Ebene verwickelt, nachdem der Chef der Detektei bei einem Treffen ums Leben kommt und seine Mitarbeiter ohne viel Vorwissen die Hintergründe aufzudecken suchen. 

Der Film brilliert mit seinem dunklen Ambiente, seinem Hauptprotagonisten (Lionel Essrog) mit Tourette-Syndrom und der insgesamt guten Besetzung, der authentisch wirkendenden Kulisse mit den alten Autos und den Jazzclub-Szenen, der Hintergrund-Thematik der Bauspekulation und überhaupt mit dem tollen Jazz-Soundtrack. 

Tief ins Gesicht gezogene Hüte, lange Mäntel, schummrige Jazz-Lokale, dreckige Hinterhöfe, eine Verschwörung auf hoher Ebene, übergeordnete Kommentare des Protagonisten und eine melancholische Atmosphäre“, so charakterisiert kino-zeit den Film. 

Der Film hat mir gut gefallen. 

Sound-Welten (13/2019)

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und in der arbeitsfreien Zeit habe ich es noch geschafft, einige Alben bei spotify zu prüfen. Ich habe jedoch das Gefühl, von Jahr zu Jahr immer weniger mitzubekommen. 

Das Album von Noekk sagte mir vielleicht noch am ehesten zu.  

Johnny Bob. Album: Carnival of the Brahma Sox (2017). Debut-Album einer deutschen New-Artrock-Band. Besonders inspiriert hat mich der oft verspielte, eher sanft-optimistische Sound der Band nicht – und insbesondere auch nicht die Vocals. Auf den babyblauen Seiten ist jedoch zu lesen, dass „besonders die langen Tracks überzeugen durch Ideenreichtum, was Komposition und Arrangement angeht“. SHR: 1 T. WD: n.v.  

Kristin Hersh. Album: Possible Dust Clouds (2018). Etwa zwölftes Solo-Album dieser US-Lady, die gleichzeitig Sängerin und Gitarristin der Underground-Indie-Rock-Band „Throwing Muses“ ist. Ich habe einige Alben von ihnen aus 90er Jahren. Das Album poltert als gemäßigt bis schroffer, balladesker Rock dahin, den ich gut anhören kann, ohne dass mich die Songs allerdings wirklich mitreißen konnten. SHR: 14 T – 60 T. WD: 8/day.  

Lana Del Rey. Album: Norman Fucking Rockwell (2019). Sechstes Album dieser Amerikanerin, die es in allen relevanten westlichen Ländern seit Jahren in die Top 10 der Charts schafft. Man kann das neue Album – gemessen an ihrem Erfolg – immer noch entspannt anhören, aber die Lady driftet dennoch zunehmend in einfachere, ruhig-mainstreamige Gefilde ab. SHR: 12.629 T – 83.964 T. WD: 660/day.  

Mind Over Mirrors. Album: Bellowing Sun (2018). Ein US-amerikanisches Projekt mit oft nervösen, manchmal auch hypnotischen Synth-Rhythmen und manchmal female Voice. Mich wollte das Album insgesamt nicht wirklich begeistern, obgleich manche Songs schon sehr anders sind wie das schwebend-klagende „Twenty-one Falls“. In Deutschland wohl nahezu unbekannter Act. SHR: 3 T – 16 T. WD: n.v.  

Noekk. Album: Waltzing In Obscurity (2019). Nach 10 Jahren gab es dieses Jahr das vierte Album dieses deutschen Duos. Zwei Alben habe ich von ihnen. Die Songs des neuen Albums können recht schroff-rockend sein, aber auch melancholisch. Das gilt auch für die Gesangslinien. Dennoch fand ich, dass nur wenige Songs genug Intensität entfalten, um wirklich zu überzeugen, etwa „The Lily of Reverence“. „Der gothische Wind, der durch die Tracks weht, bleibt trotz der zahlreichen Einflüsse konsistent“, meint metal. SHR: 1 T. WD: n.v.  

Phideaux. Album: Infernal (2018). Neuntes Studio-Album einer US-amerikanischen Progressive-Rock-Band. Mir ist der Sound oft zu theatralisch-clownesk. Es gibt aber auch ein paar kürzere schöne, balladesk-folkige Prog-Stücke wie „Eternal“ oder „The Sleepers Wake“, auf denen eine der Ladies gut solo singt; wäre schön, wenn mir auch die Voice des Bandleaders gefallen würde. SHR: 2 T – 5 T. WD: 2/day.  

Red Dead Roadkill. Album: Sweet Songs of Anguish (2019). Debut-Album einer Hamburger Rockband mit Lady am Micro. Tendenziell harscher Sound, oft hardrockig, manchmal mit männlichen Growls. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. „Kraftvolles Debüt“, meint powermetal. SHR: 1 T. WD: n.v.  

Soul Enema. Album: Of Clans And Clones And Clowns (2017). Zweites Album einer israelischen Progressive-Rock-Band mit Lady am Micro. Stlistisch ziemlich pompös, mitunter eigenwillig, mich sprach der Sound nicht so an. „Eine schwer beeindruckende, wild-abwechslungsreiche Prog-Vorstellung mit metallischen und weltmusikalischen Kunststücken“, meint hingegen musikreviews. SHR: 1 T – 4 T. WD: n.v.  

Tindersticks. Album: No Treasure But Hope (2019). Etwa 14. Studio-Album dieser britischen Alternative-Rock-Band. Ich habe schon vor drei Jahren ein Album von dieser Band gekauft und stelle zum neuen Werk fest, dass es mir oftmals zu feierlich oder zu slow-weinerlich daher kommt. SHR: 54 T – 232 T. WD: 53/day.  

The Weather Station. Album: The Weather Station (2017). Etwa fünftes Album einer kanadischen Folkband mit Lady am Micro. „Das Album schwelgt zwischen poppigen Indie-Folkern... und schwelgerisch-melancholischen Meditationen...“, meint der musikexpress. Sprach mich nicht besonders an. SHR: 85 T – 4.130 T. WD: n.v.  

Yes We Mystic. Album: Ten Seated Figures (2019). Zweites Album einer kanadischen Art-Pop/Indie-Rockband. „Ein cinemastischer Art-Pop Exzess“, meint artnoir. Ihr Stil liegt mir nicht besonders, aus meiner Sicht zu aufdringlich und emotional. SHR: 3 T – 27 T. WD: n.v.  

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (T) je Song. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), 
n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs. 
 

Montag, 30. Dezember 2019

Meine Woche (KW 53)

Getan: herumgelungert, eingekauft, Vater im Seniorenheim besucht, gewandert bei Düren, mit Freund in der „Braustelle“ zu nächtlicher Stunde ein paar Kölsch getrunken, bei einem Gruppentreff ausgedehnt gespeist bei einer Kollegin in Rheinbach.  

 
Gesehen: im Kino „Einsam Zweisam“, „The Farewell“ (Bericht), DVD's „Die Nacht der Vogelscheuche“, „The Mimic – Dunkle Stimmen“, „Wildling“, im TV einen Tatort. Gesehen habe ich auch, dass mein Instagram-Account erstmals stabil 100 Follower hatte.

Gehört: Musik von Isobel Campbell, Ivoux, Jabba, Jack Bruce, Jarboe, Nick Cave & The Bad Seeds - und einige weitere Alben bei spotify geprüft.  

Gelesen: in Qiufan Chen's Roman „Die Siliziuminsel“, in Zhang Jie's Roman „Die Arche“, Siba Shakib's Roman „Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen“ zu Ende gelesen (Bericht), in der Virus, in der Eclipsed, im Kölner Stadtanzeiger und im Greenpeace Magazin.  

Gegessen: die leckeren Rinderfilets vom Grill in Rheinbach waren sicher das Highlight der Woche.  

Getrunken: Kaffee, Wasser, Glühwein, Bier, Sekt.  

Gefunden im öffentlichen Bücherschrank der Kölner Südstadt: Zhang Jie „Die Arche“, David Peace „Tokyo im Jahr Null“.  

Gekauft: nichts > 20 €.  

Gefühlt: entspannt.  

Gedacht: man findet zu sich selbst, wenn weder Arbeits- noch Freizeitstress ansteht.  

Fazit: passable, entspannte Woche. 


(ergänzt, 04.01.2020)
 

Sonntag, 29. Dezember 2019

Eine Wanderung über die Börde-Dörfer bei Düren

Am zweiten Weihnachtstag machte ich eine Börde-Wanderung über einige Dörfer und die dazwischen brach liegenden Felder.  


 >Zückerrüben-Haufen< 

Bei Unterwegs.Nahweh.Fernweh könnt ihr den ausführlicheren Bericht und mehr Fotos ansehen. 

Filmkonserve: The Mimic – Dunkle Stimmen

In seinem koreanischen Geisterfilm mit Gestaltwandler-Thematik aus dem Jahr 2017 erzählt Regisseur Huh Jung von einer Familie, die ein traumatisches Ereignis zu überwinden sucht und in eine ländliche Kleinstadt gezogen ist sowie von einem kleinen Mädchen, das zunächst im Wald gesehen wird und schließlich auf dem Grundstück der Familie auftaucht und vorübergehend aufgenommen wird. 

Es häufen sich jedoch unheimliche Ereignisse, in deren Mittelpunkt eine nahegelegene Höhle und ein Schamane stehen, der einen unheiligen Bund mit einem Höhlengeist eingegangen ist. Das kleine Mädchen ist hierbei der Lockvogel. 

Ich selbst fand den Film nicht übermäßig interessant, oft schlecht ausgeleuchtet, die Geschichte etwas unausgegoren erzählt, und die Figuren handeln etwas zu irrational. 

Baut … eine bedrohliche Atmosphäre auf und verfügt über eine Reihe grusliger Szenen“, meint thrillandkill.

Mittwoch, 25. Dezember 2019

Filmkonserve: Wildling

Fritz Böhm's Werwolf-Film „Wildling“ (2018) spielt (vermutlich) in der kanadischen Wildnis und handelt von einem Mädchen, das zunächst gefangen in einer Waldhütte aufwächst und von ihrem „Vater“ abends immer Geschichten von Wildlingen, die kleine Kinder fressen, erzählt bekommt. 

Jahre vergehen. Später bekommt das Mädchen täglich Spritzen, doch ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich. Der Mann schießt sich dann eine Kugel in den Kopf, das Kind wird gefunden und bei einer Polizistin in Obhut gebracht. 

Als junges Mädchen kommt es dann auf einer Party zu einem tödlichen Konflikt mit einem Jungen. Das Mädchen flüchtet, folgt dem Ruf der Wildnis in die Berge, verändert sich auch physisch. Jäger, die dem Wildling folgen, werden von ihm getötet. 

Dies ist aus meiner Sicht ein atmosphärisch ansprechend gemachter Film mit einem guten Ende, halb Märchen, halb Horrorfilm, und es ist auch eine Coming-of-Age-Story mit der Thematik Anderssein und Außenseitertum. 

Ein düsteres Märchen“, meint fluxkompensator

Dienstag, 24. Dezember 2019

Kölner Stadtspaziergang Weiden – Müngersdorf - Braunsfeld

Am letzten Sonntag – bei durchwachsenem Wetter – machte ich einen ca. 8.3 km langen Stadtspaziergang im Kölner Westen, in etwa parallel zur Aachener Straße. Die Aaachener Straße als Kölner Ausfallstraße kommt man gelegentlich mal lang, aber in den Parallelstraßen war ich möglicherweise noch nie. 


Ich fuhr mit der Straßenbahn nach Köln-Weiden. Hier gibt es ein Subzentrum mit einer Saturn-Filiale. Aus meiner Sicht spricht das für eine gewisse Bedeutung des Zentrums. Die Gegend selbst ist jedoch ziemlich häßlich an der Aachener Straße. Abseits gibt es jedoch einige passabel, fast kleinstädtisch aussehende Wohnstraßen. 


>In Köln-Weiden. Oben: Alter Friedhof, unten eine der Wohnstraßen (Bahnstraße)<



Später überquerte ich die Autobahn, die zwischen Weiden und Junkersdorf aus Lärmschutzgründen in einem überdachten Tunneleinschnitt verläuft: 


Junkerdorf passierte ich nur randlich im Norden. 


Danach querte ich den äußeren Grüngürtel: 


Müngersdorf hat zumindest einen alten, ansprechenden dörflichen Kern mit einem alten Hof und einer alten Kirche: 


>Petershof und Kirche von Köln-Müngersdorf<




>Der öffentliche Bücherschrank von Müngersdorf<

Den Weg durch Braunsfeld nahm ich die Stolberger Straße entlang. Hier gibt es nur Gewerbe und Industrie, die sich im Rückzug befindet. Man sieht Stadtbrachen und neue Technologieunternehmen. 


  
>In Köln-Braunsfeld<


Insgesamt ist dies eine ziemlich triste, gesichtslose Gegend. 

Filmkonserve: Die Nacht der Vogelscheuche

Weihnachten! Also ernsthaft, am besten guckt man Gruselfilme.

Frank De Felitta's Hinterwäldler-Gruselfilm aus dem Jahr 1981 kommt noch relativ traditionell-gemütlich bzw. konventionell daher. Der Film, der früher auch mal unter dem Titel „Die Rache des Gelynchten“ lief, spielt in einer kleinen US-amerikanischen Landgemeinde. Ein geistig etwas behinderter, aber unschuldiger Mann versteckt sich auf der Flucht vor einem Lynchmob auf einem Feld in einer Vogelscheuche, doch sie finden und erschießen ihn. 

Doch die Vogelscheuche sinnt auf Rache und bringt nach und nach die Männer um – meist getarnt in Form landwirtschaftlicher Unfälle. 

Den Film – sorgsam restauriert - kann man ganz gut ansehen. Besonders der Anfang und das Ende des Films sowie die etwas unheimlich wirkende Soundtrack-Melodie wissen zu gefallen. 

Früher war der Film erst ab 18 freigegeben (obgleich es unter heutigen Gesichtspunkten nichts zu sehen gibt, was dies rechtfertigen würde). „Zu dieser Zeit reichte angedeutete Gewalt noch aus“, kommentiert amboss-mag den geringen visuellen Gewaltanteil.

Views

Der Beitrag Im Kino: Friedhof der Kuscheltiere ist in diesem Jahr der Beitrag mit den meisten Views (93) in diesem Blog.

Eigentlich könnte ich den Blog mangels Reichweite auch aufgeben.
 

Teufel

Die Firma Teufel hat Ende Oktober einen Laden in der Schildergasse in Köln eröffnet. Ich „stolperte“ kürzlich darüber: 


Ursprünglich nur in Berlin und im Internet beheimatet, eröffnete die Firma in 2018 noch einen Laden in Essen und zeitgleich mit dem Kölner Laden einen weiteren Laden in Stuttgart. 

Von Teufel, da habe ich im Juli 2005 im Internet direkt bei der Firma meine Lautsprecher-Surround-Anlage für den Beamer geordert. Diese Boxen und der Subwoofer laufen immer noch im Wohnzimmer.

Wandern im Umfeld der Wahnbachtalsperre

Am Samstag schaffte ich zum ersten Mal in diesem Monat eine Wanderung, nachdem mir zuvor entweder das Wetter zu schlecht war oder ich – wie am letzten Wochenende – lieber einen Notfalltermin in der Uni-Augenklinik wahr nahm. 

Das Wetter war ganz gut, immerhin > 5 Grad und oft sonnig. Ich fuhr nach Hennef, querte die Sieg und ging zunächst nach Allner. In Allner gibt es ein Schloss mit Nebenbauten.


>Schloss Allner<



Danach ging ich den Waldhang am Siegtal hoch und bis nach Happerschoß. 


>Route. 17.4 km, lediglich 280 Höhenmeter hoch und 270 Höhenmeter runter<

Happerschoß ist einer der Orte, die die Wahnbachtalsperre ringförmig umgeben. Sie liegen aber meist um einen Kilometer vom Ufer weit weg. 


>Happerschoß<



Ich ging über die Staumauer und dann zunächst in nordwestliche Richtung. 


>Wahnbachtalsperre<



Am Gut Umschoß gibt es eine Trafostation, die ich mutmaßlich noch nicht kannte: 


Eigentlich wollte ich nach Lohmar gehen, aber das war zu weit weg und war bei Tageslicht nicht mehr zu machen. So bog ich nach Westen, später nach Südwesten Richtung Siegburg ab. Der Weg führt meist durch Wald: 



Mitunter störte hier der Fluglärm des nahegelegenen Köln-Bonner Flughafens.

In Siegburg war Einiges los, Weihnachtsmarkt und normaler Markt nahe der großen Kirche. 


>Siegburg<



Mir war es dort jedoch zu voll, und ich ging zum Bahnhof.

Montag, 23. Dezember 2019

Filmkonserven: Keepers – Die Leuchtturmwärter

Mal wieder eine Leuchtturmgeschichte! 

Kristoffer Nyholm's in 2017 entstandener Film spielt auf einer abgelegenen kleinen felsigen Insel vor der Küste Schottlands. Drei Leuchtturmwärter machen sich als „Wachablösung“ auf zur Insel. Nach einem Sturm sehen sie unten ein gestrandetes Boot und einen scheinbar toten Mann. Doch der Mann erwacht und greift den abgeseilten Leuchtturmwärter an, wird im Kampf getötet. 

Die Leuchtturmwärter bergen dann eine Kiste, die Goldbarren enthält. Später kommt ein Boot vorbei und die beiden Insassen können nicht überzeugt werden, dass der tote Seemann auf das Festland gebracht wurde und man nichts von der Kiste weiss. Zunächst fährt das Boot wieder weg, doch dann dreht es und kommt zurück. Es kommt im Leuchtturm zum Kampf auf Leben und Tod. 

Die wenigen handelnden Personen und das Netz, welches sich aus den gegenseitigen Vorwürfen und Täuschungen entspinnt, wirken geradezu kammerspielartig“, meint yearsofterror

Mit Robert Eggers' zurzeit im Kino laufenden Film Der Leuchtturm kann dieser Film atmosphärisch nicht ganz mithalten, auch weil ihm phantastische Elemente weitgehend fehlen.

New Sounds

Die schwedische Band „All Traps On Earth“, ein Änglagård-Ableger, legte mit „A Drop of Light“ (2018) ihr Debut-Album hin. Ich schätze mal, dieser verfrickelte Sound ist am ehesten für King-Crimson-Anhänger interessant. 

Hat die düstere, sperrige Musik mit zurückhaltendem, teils lautmalerischem, teils schwedischem Gesang jene klangliche und kompositorische Magie, die eine willkommene sinfonische Zeitreise in die progressiven 70er unternimmt“, meint betreutesproggen



Live darf das Töchterchen des Bandleaders allerdings nicht mitsingen, auch nicht bei dem langen Live-Ausschnitt der Night of the Prog XIV, St. Goarshausen. 

Die US-amerikanische Band Danzig, seit Ende der 80er Jahre aktiv, hat sichertlich schon bessere Zeiten gesehen. 

Ihr Album „Black Laden Crown“ (2017) habe ich mir zu gelegt. Es enthält ein paar intensive Rocksongs mit Dark-Wave-Touch. Immerhin schaffte es das Album in Deutschland auf Platz 35 der Charts. Früher ist mir die Band allerdings nie aufgefallen. Live treten sie martialisch auf, aber ein gutes, halbwegs aktuelles Video fand ich nicht. Den Titelsong könnt ihr bei youtube anhören, allerdings nur als Tondokument.

Meine Woche (KW 52)

Getan: gearbeitet, eingekauft, mit Arbeitskollegin auf Weihnachtsmarkt (Neumarkt) gewesen, Arztbesuche gemacht, im Kino gewesen, Basketball gespielt, gewandert in der Gegend der Wahnbachtalsperre (Bericht folgt), Spazieren gegangen im Kölner Westen (Bericht folgt).  


>Habe ich so einen Zug zuvor schon mal gesehen? Gibt's seit 2017.<

Gesehen: im Kino „Einsam Zweisam“, DVD „Keepers“ (Bericht folgt).  

Gehört: Musik von All Traps On Earth, Danzig, Frequency Drift, Die Irrlichter und einige weitere Alben bei spotify geprüft.  

Gelesen: zu Ende gelesen Cixin Liu's Roman „Der dunkle Wald“, in Siba Shakib's Roman „Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen“, in der Eclipsed, in der Virus und in der Kölnischen Rundschau.  

Gegessen: Highlight der Woche war das Kantinen-Gericht „Hähnchen in Ananas-Mango-Curry mit Asianudeln und einen Salat“.  

Getrunken: Kaffee, Wasser (auch mit Vitamin-Tablette), Glühwein, Eierpunsch (Weihnachtsmarkt), Minze-Majoran-Zimt-Tee.  

Gefunden im öffentlichen Bücherschrank von Köln-Müngersdorf: Marion Zimmer Bradley (Hrsg.) „Geschichten aus dem Haus der Träume“ (Anthologie).  

Gekauft: nichts > 20 €.  

Gefühlt: ganz gut.  

Gedacht am Freitag: endlich ist die Arbeit für dieses Jahr zu Ende gegangen.  

Fazit: passable Woche. 

Stadt im Wandel (Detail)

Es gelingt mir ja relativ selten, ein Bauprojekt zu dokumentieren. Aber dieses Haus am Ring in der Kölner Südstadt ist nur ein paar 100 m von meiner Wohnung weg, und ich komme praktisch jeden Tag vorbei.


>Januar 2016<


 
>August 2016<



>Dezember 2019<

Sonntag, 22. Dezember 2019

Im Kino: Einsam Zweisam

Das ist schon der 6. Film von Cédric Klapisch, den ich im Kino gesehen habe. „Und jeder sucht sein Kätzchen“ (1996), den es leider auf Deutsch nur im VHS-Format mal gab, sowie „Der Wein und der Wind“ (2017) waren echte Highlights. 

Der neue Fim fällt eher in die gemütliche Mittelklasse. Man kann ihn – insbesondere als Paris-Liebhaber - gut ansehen, aber wirklich zünden will das Werk nicht. Es geht hier um zwei Singles, 30x, die mehr oder weniger einsam in Paris leben und ihrem Job nachgehen. Die Frau arbeitet in einem Pharma-Labor, der Mann bei einer Spedition. Die Frau versucht gelegentlich über Kontakt-Plattformen im Internet den geeigneten Mann kennenzulernen, was zunächst immer blendend einfach funktioniert, der nebenan im Haus wohnende Mann igelt sich ein. Beide haben ihre wöchentlichen psychotherapeutischen Termine. 

Verbindend ist ein kleines Kätzchen. Der Mann bekommt es von einer Nachbarin geschenkt, aber es läuft weg und wird von der Frau gefunden, die es aufnimmt. Auch sehen sie sich manchmal im türkischen Lebensmittelgeschäft, ohne sich aber zu kennen. 

Größtenteils handelt der Film von Leere und wie man damit umgehen könnte. Im Grunde mag ich solche Großstadt-Filme. 

Gelungene Mischung aus Empathie und Humor“, meint epd-film.

Art Rock von „Iamthemorning“ und „Frequency Drift“

Die russische Band „Iamthemorning“, eigentlich ein Duo mit vielen Gastmusikern, hat nunmehr mit „The Bell“ auch schon ihr siebtes Album publiziert. 

Ich legte es mir zu. Der Stil ist sehr eigenwillig, oft verfrickelt und pianolastig, weshalb ich mich in den Vorjahren dazu nie entschließen konnte. 

Aber die Sangeskünste der Lady haben mich diesmal überzeugen können. 

Nach den babyblauen-seiten handelt es sich um „mehr oder weniger melancholischen Songs, die mal klassisch, mal folkig vorgetragen werden“.  



>Iamthemorning live mit „Freakshow“ aus ihrem neuen Album, dankenwerterweise hochgeladen von Poppodium Hedon< 

Im letzten Jahr hat die deutsche Art-Rock-Band „Frequency Drift“ mit „Letters to Maro“ ihr achtes Studio-Album herausgebracht. Sie gilt mittlerweile als „etabliert“, tritt üblicherweise mit Sängerin in Erscheinung, die in den letzten Jahren allerdings schon öfter mal gewechselt hat. 

Ich habe mir das Album inzwischen zugelegt, nachdem ich in 2012 schon zwei Alben kaufte. Folgt man den Rezensionen auf den babyblauen-seiten, ist die Musik „viel zu verschroben und zu verhalten, ja teils regelrecht der Welt entrückt“, „melancholisch“, eine „cineastisch und atmosphärisch angelegte Klangwelt“. „Es überwiegen gefühlt bedächtigere Tempi und nachdenkliche Stimmungen“. 

Bei youtube könnt ihr beispielsweise „Who's Master“, das längste Stück des Albums anhören. Es ist aber nur ein Tondokument.

Freitag, 20. Dezember 2019

Bücherwelten: Cixin Liu's „Der dunkle Wald“

Der chinesische Autor setzte mit diesem zweiten Band in 2008 seine Trisolaris-Trilogie fort. Es dauert schon mal etwas, bis man in Deutschland merkt, was in China passiert bzw. veröffentlicht wird und bis es dann ins Deutsche übersetzt ist (2018). Aber Karin Betz hat hier sicher eine großartige Arbeit als Übersetzerin abgeliefert. 

Nachdem im ersten Band Die Drei Sonnen mittels einer chinesischen Antenne in Jahrzehnter langer Signal-Forschung nach Leben im All gesucht und Kontakt mit einer fremden Rasse aufgenommen wurde, die sich als aggressiv erwies, behandelt Band 2 die Jahre bis zum Eintreffen der Invasionsflotte; denn diese wird einige 100 Jahre brauchen wird, um die Erde zu erreichen. 

Mittlerweile hat man auch den Kälteschlaf technisch möglich machen können, so dass einige Protagonisten aus dem ersten Band auch 200 Jahre später noch im Spiel sind. Im Band 2 wird die Raumschiffflotte der Erde vernichtet. Dennoch kommt man zu einem Kompromiß, bevor es zum Angriff auf die Erde kommt. 

„Das Universum ist ein dunkler Wald. Jede Zivilisation ist ein bewaffneter Jäger, der wie ein Geist zwischen den Bäumen umherstreift..... In diesem Wald sind die Hölle die anderen Lebewesen. Es herrscht das ungeschriebene Gesetz, dass jedes Leben, das sich einem anderen offenbart, umgehend eliminiert werden muss.“ (Buchzitat) 

Auch dieser Band regt zum Nachdenken an. Zu einem Gutteil geht es um Politik, Psychologie und Militärstrategie mit dem Ziel, eine Invasion abzuwehren, die etwa 400 Jahre in der Zukunft stattfinden könnte, wenn man nicht technisch aufrüstet und sich auf der Erde zusammenschließt, um die finaziellen Mittel zu stemmen. Ein gutes Buch! 

Cixin Liu liefert mit "Der dunkle Wald" nicht nur eine würdige, sondern eine beispiellose Fortsetzung ab“, meint misteraufziehvogel.

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Filmkonserven: Die Blade-Trilogie

In den Jahren 1998, 2002, 2004 wurde diese Vampir-Trilogie nach Marvel-Comics geschaffen, in der ein Halbvampir (Wesley Snipes) mit einigen wenigen Helfern waffenstarrend gegen die Vampire ankämpft, die die Menschheit schon längst unterwandert haben. 

Während man beim 1. Teil unter der Regie von Stephen Norrington noch durch einen neuen Look punkten kann und die Blutdusche im Club ein visuelles Highlight war, hatte der 2. Teil unter der Regie von Guillermo Del Toro diesen Vorteil nicht mehr. Dieser Film ist härter und kann stilistisch mithalten. Den 3. Teil kann man – glaube ich - gar nicht mehr angucken (ich habe dies kürzlich versucht, habe dann allerdings – wegen Augenproblemen – abgebrochen). 

Den ersten Teil fand ich damals im Kino toll. Im Rückblick hat der Film allerdings „Federn gelassen“, ist zu stylish, das martialische Auftreten des Protagonisten und die Hip-Hop-Tracks im Soundtrack des Films können mitunter auch nerven. Die storytechnische Ausarbeitung der Geschichte und die Ausarbeitung der Charaktere nehmen im Laufe der Trilogie sowieso dann weiter ab. 

Bei cinemaforever wird die Blade-Trilogy – vermutlich zu recht – zerrissen.

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Sound-Welten (12/2019)

Ich habe bei spotify mal wieder einige Alben geprüft. Die Alben von Avatarium und Crippled Black Phoenix sagten mir noch am ehesten zu.  

Avatarium. Album: The Fire I Long For (2019). Viertes Studio-Album einer schwedischen Doom-Metal-Band mit Lady am Micro. Das Debut-Album habe ich mir seinerzeit zugelegt, aber die nachfolgenden Werke finde ich nicht mehr so filigran und die Songs zudem oft relativ einfach gestrickt und zu kurz. An den alten schönen Doom-Song „Moonhorse“ kommt die Band aus meiner Sicht einfach nicht mehr heran. Dieses neue Album ist immerhin in einigen Stücken einigermaßen episch und melodisch geraten. SHR: 9 T – 102 T. WD: 27/day.  

Bent Knee. Album: Land Animal (2017). Viertes Studio-Album einer US-amerikanische Artrockband mit Lady am Micro. Einen eigenwilligen, etwas schrägen Stil praktiziert die Band, der mich mitunter nervt, aber es gibt vereinzelt ein paar gute Songs. SHR: 68 T – 344 T. WD: 9/day.  

Crippled Black Phoenix. Album: Great Escape (2018). Siebtes Album einer britisch-schwedischen Rockband. Ich habe mal vor vielen Jahren eine Compilation von ihnen gekauft. Man sagt, dass alle möglichen Stilrichtungen des Art- und Progressive Rock in ihren Sound einfließen, der auf diesem Album recht melodisch, streckenweise sogar etwas „floydig“ und oft auch mit ruhigen Passagen daher kommt. Trotz guter Ansätze, insbesondere in den minimalisten Parts, schöpft die Band aus meiner Sicht ihr Potenzial nicht aus. SHR: 50 T – 518 T. WD: 17/day.  

The Dream Syndicate. Album: How Did I Find Myself Here? (2017). Diese US-amerikanische Band war eigentlich eine 80er-Jahre-Alternativ-Rock-Band, von der der ich Anfang der 80er Jahre auch ein Album kaufte. Doch sogar mit einem Studio-Album, No. 6, hat sie sich hier überraschend wieder lautstark zurückgemeldet. Der Sound wirkt relativ authentisch und ist relativ schroff, bedingt durch die Gitarre. Man kann das Album gut anhören, aber ich muss es nicht haben. SHR: 39 T – 234 T. WD: 7/day.  

Eyevory. Album: Aurora (2019). Drittes Studio-Album einer deutschen Progressive-Rock-Band mit zwei Lead-Sängerinnen. Mir ist der Gesang allerdings zum Teil zu aufdringlich und der rockige, prog-mainstreamige Sound, in dem die Querflöte oft das charakteristischste Merkmal ist, zu offen-optimistisch. SHR: 1 T. WD: 6/day.  

Farflung. Album: This Capsule (2018). Etwa neuntes Album einer US-amerikanischen Space-Rock- und Psychedelic-Band. Die Band schafft auf diesem Album bis zu 21 min. lange, jam-artige Psych-Sounds. Der Wiedererkennungswert ist für mich allerdings gering. „Mojave im Weltraum sozusagen“, meint metal.de. SHR: 1 T – 3 T. WD: n.v.  

Gudrun Gut. Album: Moment (2018). Etwa viertes reguläres Album einer deutschen NDW/Tech- und Underground/DJ-Lady mit Sitz in der alternativen Musikszene Berlins. Sie war Gründungsmitglied der „Einstürzenden Neubauten“. Das Album ist rhythmisch-ekstatisch und sicher tanzbar und irgendwie immer noch in der (elektronischen Variante der) Neuen Deutschen Welle verwurzelt, manche Songs können mitunter allerdings auch nerven. Ihre Stimme geht in Richtung Sprechgesang, manchmal auch im Duett mit einem Mann. Live kann das bestimmt interessant sein. SHR: 2 T – 30 T. WD: 71/day.  

Hawkwind. Album: All Aboard the Skylark (2019). Diese britische Spacerock-Band hat seit 1970 mindestens 25 Studio-Alben herausgebracht, doch ihre größten Erfolge feierte sie von 1971 – 1975. Um 1975 habe ich sie auch mal live in Köln gesehen. In ihrem späteren Werk kenne ich mich nicht aus. Ihr neues Album rockt mit dem ersten Song kräftig los, danach höre ich jedoch oft nur noch krautigen, synthielastigen Softrock mit oft nur mittelprächtigen Vocals. Dennoch, es hört sich stilistisch immer noch irgendwie nach Hawkwind an. SHR: 9 T – 36 T. WD: 101/day. 

Ider. Album: Emotional Education (2019). Debut-Album eines britischen Electronic-Pop-Lady-Duos. Erfolgreich, aber der Sound mit seinen 3-4-Minuten Songs liegt mir stilistisch gar nicht. „Power-Pop-Melodien aus London mit Gesang in Unisono über das Zerbrechlichsein“, meint musikexpress. SHR: 99 T – 13.833 T. WD: n.v.  

SHR = Spotify-Hörer-Relevanz in 1.000 Zugriffen (T) je Song. 

WD = Anzahl der de.wikipedia-Seitenaufrufe zur Band/Künstlerin pro Tag (als 90-Tage-Mittel), n.v. = keine deutschsprachige wikipedia-Seite vorhanden. 

Die Zahlenangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt meines Zugriffs. 
 

Sonntag, 15. Dezember 2019

Meine Woche (KW 51)

Getan: gearbeitet, eingekauft, im Kino gewesen, Basketball gespielt, beim Brauhaus-Part unserer Weihnachtsfeier mitgemacht, als Notfall heute die Uni-Augenklinik aufgesucht, Vater im Seniorenheim besucht.  

Gesehen: im Kino „Der Leuchtturm“, „Die schönste Zeit unseres Lebens“, im TV z.B. „Markt“ und einen Kanada-Arktis-Film bei Phoenix.  


>Und noch eine Geschäftsaufgabe, hier in der Merowinger Straße, Köln-Südstadt<

Gehört: Musik von All Traps On Earth, Danzig, Frequency Drift, Iamthemorning, Iron Butterfly, Nick Cave & The Bad Seeds und einige weitere Alben bei spotify geprüft.  

Gelesen: in Cixin Liu's Roman „Der dunkle Wald“, in der Eclipsed und im Kölner Stadtanzeiger.  

Gegessen: Rindersteak mit Pommes und Salat war ein Kantinen-Highlight, auch wenn es teurer ist (6,80 €) als die Essen dort normalerweise sind. Auch esse ich gern mal eine ordentliche Türkische Pizza, was gelegentlich vor einem Kinobesuch passiert, in dieser Woche z.B. Im Oruc-Grill in der Kyffhäuser Straße. Und bei der Weihnachtsfeier im Brauhaus „Em Kölsche Boor“ (Eigelstein) gab es Rinderroulade mit Rotkohl und Kartoffeln für mich.  

Getrunken: Kaffee, Wasser (auch mit Vitamin-Tablette), Glühwein, Kölsch, Minze-Majoran-Zimt-Tee.  

Gefunden im öffentlichen Bücherschrank der Kölner Südstadt: John Strelecky „Das Café am Rande der Welt“.  

Gekauft: nichts > 20 €.  

Gefühlt: überwiegend ganz gut, aber die Augenprobleme haben mich natürlich beunruhigt.  

Gedacht: die zunehmenden, kränklichen Alterserscheinungen führen mich wiederholt zu der Erkenntnis, dass alles dem Ende zugeht.  

Gewünscht: mehr Freizeit, besseres Wetter, mehr Gesundheit. 

Fazit: das war wohl eher eine durchschnittliche Woche. 

Wandern? Oder Notfall?

Ich hatte/habe jetzt am Wochenende so ein paar Probleme. Es ist nicht immer einfach zu entscheiden, ob es eilt, insbesondere, wenn es nicht um Schmerzen geht. 

Hier geht es um ein Augenproblem. Am Freitag morgen wachte ich - nach der ausgedehnten Weihnachtsfeier am Vorabend - auf und hatte schwarze Schlieren und verschwommene Punkte im Blickfeld, die sich manchmal auch bewegten. 

Ich ging dann zur Arbeit, rief bei meiner Augenärztin an (die nicht da war), recherchierte im I-Net, diagnostizierte/vermutete eine Glaskörpertrübung
(Mouches volantes), die meist zwar lästig, aber nicht gefährlich ist. Ich dachte mir dann, abwarten.

Am Samstag Abend hatte ich vor, eine DVD zu gucken. Es blitzte dann häufiger am Rande meines Gesichtsfeld, und ich brach mein Vorhaben nach etwa 15 Minuten beunruhigt ab. Das ist schlecht, dachte ich mir, in Erinnerung dessen, was ich im Internet gelesen hatte. Blitze deuten auf ein Netzhautproblem hin, Löcher, Risse. Sie können Vorboten einer Netzhautablösung sein. Da weiter nichts passierte, zog ich schon mal in Erwägung, mich jedenfalls am Sonntag als Notfall zu betrachten.


>UNI-Augenklinik, Köln-Lindenthal. Unten Blick aus dem 4. Stock<



Eigentlich wollte ich heute ja etwas wandern gehen. Ich beschloss dann aber doch, die Augen-Uniklinik aufzusuchen. Es ist vermutlich der einzige Ort, den man hier sonntags direkt anfahren kann. "Blitze im Dunkeln" - das wurde als Notfall anerkannt. 

Die Angelegenheit hat sich dann locker 3 Stunden hingezogen. Ich bekam eine ambulante Laserbehandlung, um ein detektiertes kleines Loch in der Netzhaut zu flicken. Die Schlieren im Sichtfeld sollen Blut sein und mit dem Loch zusammenhängen. 

Netzhautuntersuchungen und Laserbehandlungen empfinde ich als ziemlich unangenehm und stressig, auch wenn das Auge mit Tropfen lokal betäubt wird. Nach diesem Stress suchte ich das nächste Café auf, das ich - auf der Dürener Straße - finden konnte.



Der Arzt meinte, dass das Problem gut behoben werden konnte. Morgen ist noch eine Nachkontrolle - woanders - erforderlich.

Spaziergang im Viertel

Gelegentlich beobachte ich durchaus Veränderungen in der Geschäftsstruktur - insbesondere in der Kölner Südstadt.

Heute wollte ich bei Netto nahe dem Martin-Luther-Platz einkaufen und musste überrascht feststellen, dass der Laden aufgegeben wurde:


>Gut gelaufen ist das Geschäft hier wohl nie. Es lag hinten in dieser Sackgasse und war wohl nur "Insidern" aus dem nächsten Umfeld bekannt. Immer wenn ich mal in den letzten Jahren dort war (nur ein paar mal im Jahr), war nicht viel los. Andererseits, die Anwohner dort müssen jetzt deutlich weitere Wege zurücklegen.<

Am Martin-Luther-Platz selbst gibt es ein neues Café:


Früher war dort das Café Sur, das 100 m weiter weg in ein größeres Ladenlokal gezogen ist.

Relativ auffällig ist auch ein neues Café in der Severinstraße:


Dort kann man auch zu Mittag essen. Ich meine, dass dort zuvor eine größere Wäscherei angesiedelt war und dass das Haus komplett umgebaut und saniert worden ist.

Nachtrag:

Ich fand ein altes Foto:


>August 2017<
 

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Im Kino: Die schönste Zeit unseres Lebens

Nicolas Bedos' französischer Film handelt von einem nach Jahrzehnten gelangweilten Pärchen. Eines Tages bekommt der Mann (Daniel Auteuil) einen Gutschein für eine Zeitreise geschenkt und sucht sich den Tag aus, als er seine Frau (Fanny Ardant) kennen lernte. Die Zeitreise-Firma versucht so viel wie möglich über diesen Tag herauszufinden, läd den Mann ein und versucht diesen Tag möglichst authentisch nachzustellen. Der Mann ist beeindruckt und kauft weitere Tage, um die Begegnung mit dem jungen schönen Mädchen (Doria Tillier) zu vertiefen. 

Dieser Film ist aus meiner Sicht ziemlich charmant, manchmal auch witzig, ohne den durchaus ernsten Hintergrund zu vernachlässigen. 

Mit spritzigen Dialogen und pointierten Wendungen ist La Belle Epoque eine gelungene französische Komödie voller Charme und Esprit, die auf leichte Art und Weise tiefgründige Fragen nach der Haltbarkeit der Liebe, der trügerischen Magie von nostalgischen Erinnerungen und des Verhältnisses von Fiktion und Realität behandelt“, meint kino-zeit.

Im Kino: Der Leuchtturm

Robert Eggers' Film erzählt von zwei wahnsinnig werdenden Leuchtturmwärtern auf einer kleinen, abgelegenen Insel. Der eine ist Chef, der andere sein Gehilfe, der die Sauarbeit – oft bei strömenden Regen - machen muss, den Kot aus dem Leuchtturm entsorgen, Schäden am Dach der Nebengebäude reparieren, etc. Uralte Technologie wird im Film gezeigt, alte Kohleöfen, die beheizt werden wollen, um vorsintflutliche Maschinen anzutreiben. Und der alte Leuchtturmwärter erzählt abends immer altes, grusliges Seemannsgarn. 

Das führt zu Spannungen. Als bei zunehmend schlechter werdendem Wetter nach Wochen auch noch das Versorgungsschiff ausbleibt, spitzt sich die Lage zu. Unter zunehmendem Alkoholkonsum drehen die Herren langsam durch, zumal barbusige Nixen und tentakelbewehrte Ungeheuer in ihren vernebelten Sinnen auftauchen. 

Der in schwarzweiss gedrehte Film kann mit einem düster-unheimlichen Dark-Ambient-Soundtrack und insgesamt finsterer Atmosphäre aufwarten. Ein ansprechender Film jenseits vom Hollywood-Mainstream.

Ein wahnwitziger Rausch aus Fusel, Sturmflut und Testosteron“, meint epd-film

Leuchttürme sind anscheinend durch einige bekanntere Romane in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus des phantastischen Films geraten; erinnert sei an Albert Sánchez Piñol's Roman Im Rausch der Stille (2002) oder an Jeff VanderMeer's Roman Auslöschung (2014), über die ich kurz berichtete.

Ich finde zunehmend Gefallen an Leuchttürmen.