Die Tochter jedoch will nicht gemalt werden. So hat die Malerin zunächst die Aufgabe, die Frau über mehrere Tage heimlich zu beobachten, um sie dann nach und nach aus dem Gedächtnis malen zu können. Für die Mutter entwickelt sich die Geschichte jedoch zunächst anders als gedacht, denn die Malerin handelt mit der Mutter aus, dass die Tochter das Bild zuerst sehen darf. Als die Frau das Bild sieht und der Malerin erklärt, wie und warum das Bild schlecht sei, zerstört die Malerin das Bild und zeigt der Mutter das zerstörte Portrait.
Dieser Film ist in seiner Bildkomposition toll. Es wäre gelogen zu behaupten, es käme kein Mann im Film vor, aber ich musste ernsthaft darüber nachdenken. Im Zentrum der Geschichte stehen jedenfalls 4 Frauen, und es kommen noch zahlreiche andere Frauen im Film vor, obgleich die Geschichte weitgehend in einem Herrenhaus und an der wilden Küste der Insel spielt.
Der Film ist auch kein starres, hölzernes Sittengemälde, geht es doch später auch um lesbische Liebe. Ich bin allerdings nicht sicher, ob man sich diese Liebe vor 200 Jahren so vorstellen kann.
Wenn es der Film in meine Jahresbestenliste schafft, liegt das sicher auch an der Malerin (Noémie Merlant). Sie ist einfach „mein Typ“, und wie sie hier ernsthaft ihrer Aufgabe nachgeht, wirkt auf mich ziemlich erotisch.
„Betörend schön“, meint die zeit.
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