Samstag, 31. August 2019

Im Kino: I Am Mother

Grant Sputore erzählt in seinem australischen Endzeit-Science-Fiction von einer Maschine, die in einer stollenartigen Einrichtung in einem Berg über zehntausende menschliche Embryos wacht und dann irgendwann ein Mädchen ins Leben ruft. 

Etwa 16 Jahre Erziehung durch einen Androiden (der Mutter) werden im Film zeitraffermäßig abgehandelt, bevor es draußen „an der Tür klopft“. 

Das Mädchen tut dann alles, gegen den Widerstand „der Mutter“ diese verletzte Frau hereinzulassen und zu retten. Und sie flüchten dann auch nach draußen, kommen durch einen toten Wald ans Meer, wo die verletzte Frau in einem Container haust – einer von vielen, die aus einem zerbrochenen Containerschiff an den Strand gespült wurden. 

Der Film kann visuell und sountechnisch überzeugen, während die Geschichte besonders gegen Ende vielleicht nicht ganz ausgereift ist und etwas überstürzt wirkt. 

In dieser kammerspielartigen Dystopie stimmt nicht alles. Sie wirkt aber dank ihrer eleganten Machart lange nach“, meint epd-film

Soundwelten: Thalia Zedek Band „Fighting Season“

Die US-Amerikanerin Thalia Zedek ist schon seit mindestens 1980 in vielen Bands aktiv gewesen, auch solo und in den letzten 10 Jahren häufig als „Thalia Zedek Band“. Zu einem großen Bekanntheitsgrad hat sie es aber wohl nie geschafft, vermutlich auch, weil sie einfach nicht angemessen und zeitgemäß Eigenwerbung betreibt – so gibt es beispielsweise kein auch nur halbwegs aktuelles passables youtube-Video von ihr, nur Fan-Aufnahmen oft minderer akustischer und visueller Qualität in dunklen Clubs. 


>THALIA ZEDEK BAND live in Rennes, März 2014<

Soundtechnisch sehe ich sie in etwa als „weiblichen Neil Young“. Ihr neues Album „Fighting Season“ (2018) geht deutlich in diese Richtung.

Donnerstag, 29. August 2019

Der Balkon im August

Im August blühte vor allem die Engelstrompete:


Die Birnen habe ich geerntet. Es gab nur 4 Exemplare, die aber immerhin schön gelb waren und aussahen wie von Rewe. 


Wahrscheinlich liegt die geringere Ernte - im letzten Jahr waren es mindestens 6 Birnen - vor allem daran, dass ich den Baum stutzen musste. 

Die ersten roten Tomaten gibt es auch, es sind aber nur wenige:


Dunkle Weintrauben sehe ich ebenfalls, aber diese kleinen Balkonexemplare lohnen keine Ernte:

Montag, 26. August 2019

Im Kino: Endzeit

Carolina Hellsgard's Zombie-Apokalypse spielt sich zwischen Weimar und Jena ab. Alles ist überrannt, nur diese beiden Städte teilweise noch in der Hand der Menschen. Zwischen den beiden Städten verkehrt ein unbemannter Versorgungszug. 

Zwei junge Frauen kommen aus unterschiedlichen Gründen zu dem Ergebnis, Weimar verlassen zu müssen und flüchten. Sie erreichen den Versorgungszug, der allerdings mitten auf der Strecke stehen bleibt. Zu Fuß geht es dann weiter durch Wälder und über Felder bis zum Stadtrand von Jena, mitunter verfolgt von agressiven Zombies, mitunter Schutz suchend bei einer wehrhaften Frau oder in Lost Places, die sich als gefährlich erweisen können. 

Der feministisch angehauchte Film kann mit Atmosphäre, Lost Place- und etwas Gothic-Touch, seinen Hauptdarstellerinnen (Gro Swantje Kohlhof, Maja Lehrer, Trine Dyrholm) und dialogtechnisch oft der „richtigen“ Ideologie überzeugen. 

Was ich allerdings nicht verstehe ist, weshalb es weder dem Drehbuch noch der Regie als unstimmig auffällt, wenn man die Frauen mit Umhängetäschchen und gänzlich unbewaffnet durch die Landschaft laufen lässt, nachdem der Film doch bereits anfangs seine brutalen Elemente hat. Und ein weniger kitschiges und schlüssigeres Ende hätte dem Werk wohl auch gut getan. 

Insgesamt ist dies aus meiner Sicht eher ein B-Movie. „Einen Wurf wie »Endzeit« hat man lange nicht gesehen im deutschen Kino“, meint epd-film.

Meine Woche (KW 35)

Getan: Gearbeitet, eingekauft, oft im Kino gewesen, Pilze gesucht in der Eifel bei Schüller, Vater im Seniorenheim besucht, lauen Sommerabend mit Freund in der „Braustelle“ verbracht.  

Gesehen: im Kino „Once Upon A Time … in Hollywood“, „So wie Du mich willst“, „Endzeit“ (Bericht folgt).  

Gehört: Musik von Grobschnitt, Haggard, The Heard, Thalia Zedek Band.  

Gelesen: zu Ende gelesen Ahmad Tohari's Roman „Die Tänzerin von Dukuh Paruk“ (Bericht), in Becky Chambers' Roman „Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten“, im Kölner Stadtanzeiger, im Greenpeace Magazin, in der Geographischen Rundschau.  

Gegessen: special Highlights „gebratene Waldpilze mit Zwiebeln und Tomaten auf Toast“, Eis.  


Getrunken: Kaffee, Wasser, Bier. 

Gefühlt: oft etwas genervt, leichtere Rückenschmerzen.  

Gewünscht: noch mehr Freizeit.  

Gedacht: manche Drehbuchautoren und Regisseure sehen offensichtliche Mängel nicht.  

Fazit: eine passable 4-Tage-Woche mit beginnender Hitzewelle. 

Samstag, 24. August 2019

Eine Pilzwanderung um Schüller (Eifel)

Am Mittwoch nahm ich frei, eigens um Pilze zu suchen. Und es gab so einige davon, mehr als ich erwartet hatte.


 >Rotkappe<

Bei Unterwegs.Nahweh.Fernweh gibt es mehr Eindrücke von der Tour.
 

Im Kino: So wie Du mich willst

Safy Nebbou's Film handelt von dem ernsthaften Spiel mit falschen Identitäten, die man wohl leicht in facebook oder instagram erzeugen kann, was dann speziell im Flirt-Sektor zu erheblichen Problemen führen kann. Hier ist es eine Literatur-Professorin (Juliette Binoche!), die sich diesem Spiel hingibt und als halb so alte schöne Frau mit gefälschtem Foto im Internet aktiv wird. Das reicht dann bis zum Telefonsex, nur eine offene Begegnung ist so halt nicht möglich. 

Die emotionalen Verwicklungen reichen dann bei der Professorin für die Couch und Psychiatrie, wo sie - in Rückblenden – über diese Entwicklung berichtet. 

Besonders aufregend, witzig oder ansprechend ist dieser verschachtelte Film nun nicht gerade. 

In die Kultur der Oberflächlichkeiten, die der Film thematisiert, erscheint er selbst verstrickt“, meint der spiegel

Donnerstag, 22. August 2019

Im Kino: Once Upon A Time … in Hollywood

Obgleich Quentin Tarantino bei mir nach Filmen wie „Inglourious Basterds“ (2009) und „Django Unchained“ (2012) an Bedeutung verloren hatte, ist er zuletzt doch wieder besser geworden. Auch mit seinem neuen Film konnte er bei mir wieder punkten. 

Der Film spielt 1969 in Hollywood und kreist um einen Wildwest-Serien-Darsteller (Leonardo DiCaprio) und dessen Stuntman (Brad Pitt), die sich als Gespann auf dem absteigenden Ast befinden und mehr oder weniger zufällig in diverse Geschichten hineingezogen werden. 

Im Film wird Geschichte zitiert und manipuliert, und der größte Wert des Films liegt für mich in der Art und Weise wie Realität, Fiktion und Phantastik ineinandergreifen. Manchmal wirkt die Geschichte wie ein fiebriger Traum, verschwurbelte Hippie-Mädchen und LSD-Zigaretten inklusive. 

Die Darsteller-Riege und die Requisiten (wie schöne alte Straßenkreuzer) können sich zudem sehen lassen. Und ja, Tarantino-typisch gewalttätig wird es hier auch, wenn auch Stunden vergehen. 

Die Kombination von Musik (...) und der detailverliebten Ausstattung, die fließende Eleganz der Kamera, die unvergleichlichen Spannungsmomente und der grimmige Humor, mit dem Tarantino seine Welt erbaut, sind nach wie vor so typisch und gekonnt eingesetzt, dass man mit diesem Film durchaus seinen Spaß haben kann“, meint kino-zeit. Das sehe ich auch so. 

Montag, 19. August 2019

Meine Woche (KW 34)

Getan: Gearbeitet, eingekauft, zweite Hepatitis-B-Impfung durchgezogen, Vater im Seniorenheim besucht.  

Gesehen: im Kino „Der unverhoffte Charme des Geldes“, „Fisherman's Friends“. 

Gehört: Musik von Gemma Ray, Guano Apes, Guru Guru, Hagalaz' Runedance, Haggard.  
Gelesen: in Becky Chambers' Roman „Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten“, im Kölner Stadtanzeiger, im Greenpeace Magazin und in der Virus. 

Gegessen: ich war abends vor dem Kino mal im „Lulu“ in der Lübecker Straße, orderte eine Wan-Tan-Suppe (2,50 €) und 8 Mini-Frühlinsrollen (2 €) mit einer Art Tomatensoße. Für den Preis war das Essen allemal gut, besonders die Suppe.
 


Getrunken: Kaffee, Wasser, Karottensaft.  

Gekauft: 2 Flüge bei check24, Köln – Zagreb, Pula – Köln: 227 €.  

Geappt: Google Authenticator.  

Gefühlt: oft etwas gestresst.  

Gewünscht: mehr Freizeit.  

Fazit: eine bestenfalls durchschnittliche 5-Tage-Woche mit oft herbstlich wirkendem Wetter. 

Sonntag, 18. August 2019

Wanderung Neanderthal – Mettmann

Am letzten Sonntag war ich – was selten vorkommt – nördlich von Köln unterwegs. Ich besuchte die bergische Stadt Mettman und das Neanderthal, welches durch Funde eines Urmenschen weltbekannt wurde. 

Indes, Urmenschen liefen dort nicht herum, stattdessen gab es urwüchsigen Wald, aufgegebene Steinbrüche, Teiche und malerische Höfe zu sehen. 

 
Bei Unterwegs.Nahweh.Fernweh gibt es mehr Details und Fotos zu sehen.

Samstag, 17. August 2019

Test Teclast-Tablet

Ich habe extrem herumgetrödelt, bevor ich heute nach einer Woche nunmehr mein neues Tablet erstmals angemacht und in Betrieb gesetzt habe. Manno, ich konnte mich schon wieder nicht daran erinnern, wie ich das Gerät bei meinem WLAN anmelde - das dauerte daher wieder.

Da werde ich jetzt mal die Daten hier weiter geben und in Klammern jene Daten des alten Tablets:

Firma/Modell: Teclast P80X (Samsung Galaxy Tab 3 SM T211)
Preis: 99 € (289 €)

Größe: 8 Zoll (7 Zoll)
Gewicht: 322 g (306 g)

Betriebssystem: Android 9.0 Pie(Android OS 4.1 Jelly Bean)

Prozessor: 4* 1.6 GHz + 4* 1.2 GHz ARM Cortex A55 (2* 1.2 GHz PXA986)
Arbeitsspeicher: 2 GB (1 GB)
Festplatte: 16 GB (8 GB)

Bildschirmauflösung: 1280*800 (1024*600)

WLAN: ac (n)

SIM-Slot: ja (ja)

Kamera: 2 MP (3 MP).

Es ist ein Einsteigergerät, aber vermutlich wesentlich schneller als mein knapp 6 Jahre altes Samsung-Tablet. Ich habe mit einem Modell einer hierzulande nahezu unbekannten chinesischen Firma Kosten gespart, denn im Grunde will ich auf dem Tablet im Urlaub im Blog schreiben und vielleicht mal eine Unterkunft buchen oder die Fotos von meiner SD-Karte der Kamera bearbeiten und hochladen. Dafür braucht man nicht so übermäßig viel Leistung.

Vor allem ist es aber deutlich sicherer und verlässlicher, mit einer aktuellen Android-Version im Netz unterwegs zu sein, weshalb das alte Gerät ausgemustert wurde.

Im Ergebnis scheint das Gerät in Ordnung zu sein, kein Grund zu einer Reklamation.

(postet by tablet)

Freitag, 16. August 2019

Im Kino: Fisherman's Friends

Chris Foggin's Film erzählt erzählt in Anlehnung an eine wahre Geschichte vom plötzlichen Erfolg eines Fischer-Chors aus einer kleinen Hafenstadt im britischen Cornwall. Mürrisch und etwas bärbeißig sind die Männer, die ihre Shanti-Seemannslieder bisher nur auf/am Fischerboot oder bestenfalls in der einzigen örtlichen Kneipe gesungen haben und von einem Londoner Talentscout dort während eines Wochenendtripps entdeckt und überzeugt werden können. 

Angereichert mit einer beginnenden Liebesgeschichte zwischen dem Talentscout und der hübschen Tochter eines der Fischer, gegenseitigen regional bedingten Vorurteilen und dem drohenden Bankrott der Dorfkneipe, die letztendlich vom Talentscout gerettet wird, kommt dieses Feel-Good-Movie ziemlich rührselig und auf Erfolg getrimmt rüber. 

Angucken kann man diesen Film dennoch, obgleich mich solche verschwörerisch zusammenhaltend dargestellten Dorfgemeinschaften immer etwas unbehaglich an ein Sektenmilieu mit extrem starker sozialer Kontrolle erinnern. 

Ein Wohlfühlfilm – für Leute in der Lebensmitte und darüber –, der in konventioneller Dramaturgie von Freundschaft, Gemeinschaft und Tradition erzählt“, meint epd-film.

Donnerstag, 15. August 2019

Im Kino: Der unverhoffte Charme des Geldes

Denys Arcand's kanadischer Film erzählt von einem intelligenten, studierten und altruistischen Verlierertyp, der als Paketauslieferer schlecht bezahlt seinen Unterhalt verdient und von seiner Freundin deswegen zur Rede gestellt, diese mangels kluger Antworten dann auch noch direkt verliert. 

Beim Pakete ausliefern, wird er dann jedoch in einen Überfall verwickelt und kann – ohne dass es direkte Zeugen gibt – mit der stattlichen Beute der Räuber in seinem Paket-Lieferwagen verschwinden. 

Plötzlich entwickelt er Power und versucht seine Intelligenz zu nutzen, um die Beute auch behalten zu können, denn die Polizei, die ihn am Tatort gesehen hat und Banditen sind ihm auf den Fersen. Er bedient sich dabei der Hilfe eines gerade aus dem Knast entlassenen Finanzjongleurs und einer Edelkonkubine. 

Dieses Feel-Good-Movie mit Tendenz zu einer Liebesgeschichte ist aus meiner Sicht sehr schön ausbalanciert und kann mit überzeugenden Darsteller_innen aufwarten. Nebenbei lernt man Einiges über Geldwäsche. 

Es geht darum, ein System auszutricksen, in dem alles auf Erfolg und Geld zielt, und zwar genau, indem man sich seiner Gesetze ebenso bedient wie seiner Gesetzeslücken“, stellt epd-film fest. 

Montag, 12. August 2019

Meine Woche (KW 33)

Getan: Gearbeitet, eingekauft, bei meiner Zahnärztin gewesen, Vater im Seniorenheim besucht, gewandert im Neanderthal (Bericht folgt).  

Gesehen: im Kino „Es gilt das gesprochene Wort“, DVD „From Dusk Till Dawn“, Im TV (WDR) „Quarks“ über die „intuitive Ernährung“ und Fischfang.  

Gehört: Musik von Gazpacho, Grindermann, The Gris Gris, Grobschnitt.  

Gelesen: in Becky Chambers' Roman „Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten“ und in Ahmad Tohari's Roman „Die Tänzerin von Dukuh Paruk“, im Kölner Stadtanzeiger und in der Virus.  

Gegessen: den Hähnchenschenkel mit mediterranem Gemüse und Kartoffelecken Freitags in der Kantine fand ich ganz gut. 

Getrunken: Kaffee, Wasser, Kölsch, Karottensaft.  

Gekauft (sozusagen): Zahnbehandlung 428 € (neue Brücke).

Gebraucht: DHL-App. Just dieser Tage, wo ich mein neues Tablet geordert habe, hat DHL Anfang August die SMS-Benachrichtigungen (mit mTAN) über eine angekommene Lieferung zur Packstation eingestellt, weshalb das Tablet einige Tage nicht abgeholt in der Packstation lag, bevor ich der Sache ernsthaft nachgegangen bin.  


Geändert: die vor zwei Monaten getroffene interne Entscheidung, Instagram nur an max. 3 Tagen in der Woche aufzurufen, habe ich gestrichen. Das bringt gar nichts. Statt dessen habe ich entschieden, alle meine Abonnements zu löschen, die mehr als 7 Beiträge pro Woche posten.  

Gefühlt: etwas gestresst.  

Gemerkt: es gibt ein PC-Problem seit einigen Wochen. Manchmal stürzt die Maus ab, wenn die Festplatte anfangs rumrödelt (und dann kann man den PC nur aus und wieder an machen).  

Gestaunt: in Köln gibt es Kopfhörer-Live-Konzerte (habe ich gelesen). 

Gewünscht: mehr Freizeit.  

Fazit: eine passable 5-Tage-Woche. 

Samstag, 10. August 2019

Filmkonserve: From Dusk Till Dawn

Ein Kultfilm für Biker, Vampirfilm-Anhänger und sonstige Fans von Filmen der härteren Gangart. 

Robert Rodriguez' Film von 1996 handelt von zwei psychopathisch und/oder gewalttätig veranlagten Brüdern (George Clooney, Quentin Tarantino), die nach einem blutigen Banküberfall über Leichen gehend nach Mexico flüchten. Unterwegs kidnappen sie noch eine Famile mit Wohnmobil und fahren dann zu einem in der Wüste gelegenen Nachtclub für Biker, der sich als eine Vampir-Hölle erweisen wird. 

Ich sah den Film damals schon mit einem Freund im Kino und wahrscheinlich noch einmal in 2006 auf DVD in einer um 17 Minuten (!) gekürzten Ab-16-Müll-Fassung. 

Der Film hat alles, was damals/heute die Moralwächter und Zensurbehörden auf den Plan rief bzw. ruft und wurde praktisch direkt beschlagnahmt, nachdem er ungekürzt auf DVD erschien. In den vergangenen 20 Jahren gab es dann in Deutschland die diversesten geschnittenen Fassungen (ab 16 oder ab 18), bevor die Uncut-Version im Juni 2017 freigegeben wurde (ab 18). Das war mal ein Grund für mich, mir den Film gestern noch einmal anzusehen. 

Ja doch, es lohnt nach wie vor, denn es ist keineswegs nur eine seelenlose bizarre Sex- und Gewaltorgie, denn die Geschichte an sich, die Atmosphäre, die Darsteller_innen und der Soundtrack des Films können durchaus überzeugen. Salma Hayek wurde mit den Szenen ihres Schlangentanzes als Vampirgöttin im Nachtclub berühmt. 

Ein Road-Movie der besonderen Art, das die Grenzen der Zensur auslotet“, meint filmstarts.

Freitag, 9. August 2019

Im Kino: Es gilt das gesprochene Wort

İlker Çatak's Film erzählt von einer nicht mehr ganz jungen Flugkapitänin (Anne Ratte-Polle), die nach einer problematischen Arztdiagnose mit ihrem langjährigen Partner vor der OP in die Türkei fliegt und dort einen jungen Türken kennen lernt, der sie bittet, ihn mit nach Deutschland zu nehmen. Sie gibt ihm ihre Telefonnummer. 

Lange nach der OP läd sie ihn ein zu kommen und setzt sein Vorhaben um. Sie heiraten (Scheinehe), sie verschafft ihm eine Wohnung, einen Job auf dem örtlichen Flughafen und im weiteren Verlauf geht es darum, die Scheinehe vor den Behörden geheim zu halten und die Ordnung zu wahren. Doch es gibt Probleme mit dem Job und ein paar weitere Auseinandersetzungen. 

Der Film punktet mit einem authentisch wirkenden, glaubwürdigem Szenarium und genauso glaubwürdigen Protagonist_innen. 

Anne Ratte-Polle ist perfekt in ihrer Rolle“, meint kino-zeit. Das stimmt.

Donnerstag, 8. August 2019

Eine Wanderung bei Kall

Da ich am Vorabend mit einem Freund Bier trinken war, wanderte ich bei Kall am letzten Sonntag erst ungefähr zwischen 17 und 21 Uhr. Aber immerhin noch 14.6 km. Bei angesagten 24 Grad Maximum für Kall war das soweit auch ganz gut. 


 >Wie die Karte zeigt, gab es große Waldanteile auf dieser Tour. Das Temperatur-Maximum mag in Kall um 17 Uhr vorgelegen haben, aber wie das Höhenprofil zeigt, fand die Tour zudem in größeren Höhen statt. Insgesamt ging es 310 Höhenmeter bergauf und auch wieder runter, da Start- und Endpunkt der Wanderung (Kall, A) identisch waren.< 


In Kall gab es bei dieser Tour relativ viele Katzen zu sehen, beispielsweise diese: 


 Die Tour führte dann durch Wald auf den 527 m hohen Pferdekopf: 



 >Am Pferdekopf< 


Nicht weit entfernt kam ich noch einer kleinen ehemaligen Grube vorbei, in der man ein winziges Feuchtbiotop angelegt hat und wo es eine Hütte gibt: 


>Motive nahe von Rinnen<


Ich ging dann durch Randbereiche im Dorf Rinnen, kleinere Wegstrecken im Kallbach- und Rotzbachtal und weiter zum etwa 525 m hohen Honderberg hoch. Dort stehen zwei Windräder, und man hat einen guten Blick zum Kallbachtal:



>Am Honderberg< 
 


Danach querte ich das Golbachtal bei Broich, und es ging dann mehrere Kilometer durch Wald: 


Anderthalb Kilometer vor dem Zentrum von Kall hört der Wald auf. Der Blick auf Kall ist nicht unbedingt berauschend, wird der Ort doch mittlerweile von einigen riesigen Windrädern überragt: 


In Kall sah ich weitere Katzen, wie diese: 

 
Gegenüber dem Bahnhof gibt es ein italienisches Eiscafé. Ich gönnte mir dort ein Kölsch und einen leckeren Walnuss-Becher, da ich sowieso noch 40 Minuten auf den Zug warten musste. 

Montag, 5. August 2019

Meine Woche (KW 32)

Getan: Gearbeitet, eingekauft, bei meiner Zahnärztin gewesen, mit Kollegin Bier getrunken im „Café Extrablatt“ (City), mit Freund Bier getrunken in der „Braustelle“ (Ehrenfeld), Vater im Seniorenheim besucht, digitale Urlaubsfotos sortiert, gewandert bei Kall (Bericht folgt).  


Gesehen: im Kino „Leid und Herrlichkeit“.  

Gehört: Musik von Gazpacho, Thalia Zedek Band und The Young Gods.  

Gelesen: in Becky Chambers' Roman „Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten“, in Francois Lelord's Roman „Hector und die Geheimnisse der Liebe“ (Bericht), im Kölner Stadtanzeiger.  

Gegessen: die üblichen Highlights der letzten Wochen kamen vor. Nachos mit Salsa-Soße zum Bier gefällt mir auch ganz gut und fördert den Durst. Der Walnuss-Eisbecher am Sonntag war auch lecker.

Getrunken: Kaffee, Wasser, Kölsch, Karottensaft.  

Gefunden: im öffentlichen Bücherschrank der Südstadt Perl S. Buck's Roman „Die gute Erde“, Emile Sevgi Özdamar's Roman „Das Leben ist eine Karawanserei - hat zwei Türen - aus einer kam ich rein aus der anderen ging ich raus“, Nuri Vittachi's Roman „Der Fengshui-Detektiv“.  

Gekauft: 8-Zoll-Tablet bei Amazon nach stundenlangem Herumgesuche, 100 € (Bericht foigt).  

Gefühlt: manchmal müde, überanstrengt.  

Gedacht: die landschaftliche Verschandelung der Eifel durch Windräder ist partiell schon bemerkenswert. Wenn der Tourismus Schaden nehmen sollte, braucht man sich nicht zu wundern. Dabei sind der Naturschutz und der Tourismus die einzige Zukunft, die diese Randregion hat. 

Gewünscht: mehr Freizeit.  

Fazit: eine passable 5-Tage-Woche. 

Freitag, 2. August 2019

Im Kino: Leid und Herrlichkeit

Vom spanischen Regisseur Pedro Almodóvar habe ich nunmehr also schon den 10. Film im Kino gesehen. Schwer zu sagen, ob dies nun sein bester war. Er war aber sicherlich interessant, vor allem dialogtechnisch, während es vom Stadt- und Landleben nicht so viel zu sehen gibt, spielt der Film doch weitgehend in Wohnungen und dies überwiegend in Madrid. 

Im Mittelpunkt des Film steht ein gealterter Filmregisseur (Antonio Banderas). Dem Film werden auch deshalb erhebliche autobiographische Bezüge zugesprochen. Der Regisseur, in einer tiefen Schaffenskrise gefangen, raucht neuerdings Heroin, oft zusammen mit einem alten Kumpan aus früheren Zeiten, den er nach Jahren der Funkstille wieder kontaktiert hatte. 

Das Heroin macht schläfrig, weckt aber auch alte verschüttete Erinnerungen an die Kindheit in den 1960er Jahren, die im Film – wie auch spätere Erinnerungen - visualisiert werden. Man sieht dort Penélope Cruz als seine junge Mutter – und das ist ja schon mal ein Blickfang. 

Dialoglastig und melancholisch-sentimental ist der Film. In der vernebelten Gegenwart passiert faktisch eben nicht mehr viel. Die darstellerische Leistung der Schauspieler_innen und die Dialoge überzeugen. 

Trotz aller ungewohnten Subtilität lässt einen der Film auch nostalgisch im typischen Almodóvar-Gefühl von früher schwelgen“, meint kino-zeit